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Diarium Paul Hektar Mairs von 1560—1563
Metzger»
N 517». In der creitz- und der andern wuchen darnach [11.—25. ÜUtai]
seind etliche brattmetzger in die Eisen gelegt worden, die haben
nimer stechen wellen, man vergune inen dann, daß sie das bratt-
fleisch umb 7 H geben mügen. »
Und haben wenig metzger brattfleisch gehupt, es seind auch wenig
ochsen vorhanden gewesen, daß man das ochsenfleisch gleich als wenig
als das prattfleisch gehaben mügen. und ist under 20 Personen kaum
ainem fleisch geben worden*. wiewol man den metzgern gepoten hat,
daß sie ainem jeden auf sein begeren 2 oder 3 U t> geben sollen, ists io
doch nit gehalten worden.
Es haben inen auch die rindtmetzger fürgenomen, sie wöllen auch
nit schlachten, bis man inen vergune, das rindtfleisch umb 7 L,
zegeben.
Ain arm mit den 5 fingern ausgraben is
M 537b. Auf den 18. matte, als man der frau Längin, Jheronimus
Rehlingers seligen verlaßnen Wittib^, so auf disen tag verschwend
das grab gemacht, hat der todtengräbel am graben amen arm, daran
die finger, welcher des Paulus Remen* seligen gewesen, so des ver
gangen 1559. jars gestorben und in dise gräbtnuß istu gelegt worden, 2 o
ausgraben.
Disen arm hat ainer aufgehept und in under dem rock darvon ge
tragen und vonstundan [Bl. 37b] die finger darvon genomen und sich
») Unter „Teuerungen". b>2undSA. o) Aus den 18. man ditz 1SS1. jars. M „ist" fehlt
der Stadt A." in der Zeitschr. des hist. Ber. f. Schw. u. Nbg., Bd. XIII, S. 22. —
Im Jahre 1545 war eine starke Gurtmauer mit einer Katze zwischen dem Roten
Tor und dem Eser hergestellt worden <Kern, I. c., S. 38).
1. Ratsdekr./ 17. Mai 1581: „Die pratsleschmetzker sollen alle ervordert und
inen fürgehalten werden, daß ainem ersamen rate gegen gemainer burgerschaft und
auslendigen unverantwortlich sein wolt, ainiche staigerung zu gestatten, derhalb es
ain ers. rat bei der ordnung bleiben ließ, mit dem anhang, daß sich die anzaigten,
welche metzken wolten oder nit, denn, do ainicher Mangel an fleisch erschine, so wurde
ain ersamer rat verursacht, die srembden herein zu lassen oder nach andern wegen
zu trachten, die villeicht inen zu schwer fallen möchten." Bl. 36a. 29. Mai: „Der
pratfleisch metzker halb laßts ain ers. rat bei der ordnung bleiben, und sollen die, so
nit also metzken wollen, irer metzkerpanck beraubt werden." Bl. 39b.
2. Regina Rem, Tochter des Andreas Rem und der Anna Grander, ver
mählt 1540 mit Hier. Rehling er, der 1558 starb; sie hatte in zweiter Ehe am 23. De
zember 1558 Georg Lang geheiratet.
3. S. unten S. 139,18.
4. S. über ihn Augsb. Chron., VII, S. 380, Anm. 7.