Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

158 
Diarium Paul Hektar Mairs von 1560—1563 
Beruef der brätlen halben 
M560b. .[50b] Am fontag adj. 10. augufto» hat am e. rat alhie aber 
malen das gebot der brättlinb erneuern, ausrüefen und verbieten 
lassen, daß die Wirt zemorgens zeunder und sonsten niemant nichts 
dann käß und brott austtagen sollen*; daß auch niemant nichts von s 
außerhalb der stat — kain bier noch wein — in die stat tragen solle, 
bei ainer peen?. 
*Wie der Mörder der Feihelerin gerichtet wordenf 
M 560a. Am dornstag adj. 14. maii hat man den Sigmund, des Ul 
richen von Burgau ledigen son, der sein eelichs weib Margaretha io 
Feihelerin am dornstag adj. 23. aprilis bei Lechausen jämerlichen 
ermördt und ir vil wunden gehauen und ir den köpf gar abgehauen 
oder geschritten^—disen hat man auf ainer schlaipfen ausgefuert« 
und im bei dem galgen das Haupt gar abgeschlagen, und also todter 
geredert und auf ain rad gelegt wordena*. ir> 
Ain rat fordert aller handtwercker fürgänger von wegen 
der neuen Hochzeitordnung 
M561a. Am montag adj. 18. maii« umb 9 uhr vor mittag hat ain 
e. rat diser stat Augspurg den fürgengern aller handtwerck auf das 
a) Am sonnt, den 10. aug. b) brettlin halben. c) Am donnerst, den 14. maii hat man 
bemeltcn Symon von Burgau um diser Mißhandlung willen auf ainer schlaisfen ausge- 
suert usw. d) und auf dem rad ligen lassen Chron. B. e) Am montag den 18. maii. 
1. Nicht am 10. August (bet ein Montag war), sondern am 10. Mai (Sonntag) 
1562. Der Beruf im Mair-Codex Nr. 63, Bl. 176s: Es soll kain offner Wirt oder 
gastgeb ... ainigem burger oder inwoner zwischen oen zwaien malzeiten, davor 
oder darnach, ainich gekocht, pratten oder gesotten speis von vischen oder flaisch 
außer obs, kes und brot austtagen noch fürsetzen, bei straff zwaier guldin, die nit 
allein der würt sonder auch der gast umb jedes verprechen unablöslich zu bezalen 
schuldig sein solle." 
2. „Ain ers. rat lumpt in warhafte, gegründte erfarung, daß sich ain zeit her 
ire etlich alhie understünden, in iren vorhabenden zechen und gastungen den wein 
aus den nechsten umbligenden dörfern in lägelen, fleschen und andern geschirren in 
und zu diser stat zu bringen, ungeachtet daß ain solches hievor auch verstatten worden 
und gemainem nutz alhie zu schmelerung und abbruch, aber disen vortailigen Personen 
zu kainem oder ja gar ainem geringen vortail gelangen thüt. auf daß sich dann niemant 
der Unwissenheit solches verpots zu behelfen, so will ain ers. rat hiemit abermals 
gepotten haben, daß sich alle burger und burgerin, inwoner und inwonerin, so in 
oder vor diser stat gesessen sein, solches weiuholens ab den dörfern enthalten und 
weder wein noch bier von andern orten nit dann von den offnen wirten alhie holen." 
Mair-Codex Nr. 63, Bl. 176s. 
3. S. oben S. 156. 
4. Bestätigt durch einen Vermerk des Gerichtsschreibers vom 24. April auf der 
Rückseite der Urgicht des Verbrechers.
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.