1562
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*Sterben in Niernberg
M 570a. Die von Nürenberg haben in der stat offenlichen ausrüfen
lassen, daß all ire burger und inwoner, die des [57b] sterbens halben
aus der stat gewichen, sich unverzogenlichen widerumben in die stat
s versiegen wöllen, bei verlierung irer aller hab und guter.
*N. Widemann und seine gesellen
Ll572d. Nota: die vier gesellen, so falsche mintz ausgeben und zü
Oberhausen seind gefangen worden, hat man gefengklichen gen
Zusmershausen gefierta*.
io Sterbendt zü Mönchen
Ll 574a. Es hat zu Minichen in Bairn auch angefangen an der pesti-
lentz zü sterbend, und seind in der lesten wuchen dis monats septembris
ob 80 Personen gestorben?.
*N. Widemann und seine gesellen
is L1572d. Auf adj. 14. novembris« hat man von den 4 gesellend, so
falsche mintz gemacht und vil falsche daller für güt ausgeben Habens
zü Zusmershausen 3 vom leben zum todt gericht, aber der Principal
ist aus der gefengknus darvon komen.
Des churfürsten von Cöln todt und erwölung ains
20 andern
Ll 574a. Aus adj.... octobris ist« der ertzbischof Johann Gebhardt,
grafs von Mansfeld, churfürst zu Cöln, aus diser Welt tödlich geschiden,
a) Dise 4 gesellen hat man nachmalen gefengclichcn gen Zusmershausen gefuert. b) zue
sterben an der pestelentz. o) Adj. 14. nov. d) Dise vier ges. e) Im monat oct. ist.
1. S. oben S. IM. Die Gefangenen wurden an den Bischof ausgeliefert, weil
sie auf bischöflichem Boden ergriffen worden waren.
2. Am 18. Oktober 1562 berichtete der bayerische Landhofmeister und die Räte
an ihren Herrn, Herzog Albrecht, daß die Seuche in München noch immer herrsche
und wöchentlich achtzig und mehr Personen daran stürben, meist junges Gesinde
und Ehehalten. G ö tz, Briefe und Akten, V, Nr. 193, S. 252. — Auch in den Briefen
des Canisius (111, ed. Braunsberger) ist um diese Zeit öfter von der in München
herrschenden Pest die Rede; die meisten Insassen des Münchener Jesuitenkollegiums
wurden infolgedessen in das Kloster Biburg (nicht weit von Regensburg) überführt
(I. c., S. 539).
3. S. oben S. 190. Die von den bischöflichen Räten in Dillingen dem Rate von
Augsburg zugesandten Urgichten vom 19. Oktober liegen in der Urgichten-Samm-
lung des Jahres 1562 im Augsburger Stadtarchiv.