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Diarium Paul Hektar Mails von 1560—1563
ten oder zusamen heuraten solle, sie seien dann baide zu iren völligen
jaren komen, und daß sie warhafte kundschaft darthuen, daß ains
50 fl Vermögens [habe] und sich mitainder selbs erneren und erhalten
mögen.
Darüber dann ain e. rat etliche verordnen [wurde], die über diser
ains e. rats ordnung ain fleissigs aufmercken haben, und, wa sich
zwai zusamen verpflichten oder verheuraten, daß sie dann baider thail
fraindschaften und die zwai verpflichten fleißig examinieren sollen, ob
sie sich vermög der ordnung zusamen verheuraten mögen».
Wölche aber dise ordnung >> übertretten und sich diser ordnung
nit gemeß halten wurden, dise sollen zü bürgern nit aufgenomen
sWerdens, und sollen die burger hieran- ir burgerschafta verwirckt
haben und vonstundan aus diser stat geschafft werden, darnach sich
menigklich wiß zu richten.
Verrer der brenner halben
M 579». Dieweil dann an vil orten vil verwegner buben und prenner
vorhanden, die dann an etlichen orten schon [61b] feur eingelegt und
in etlichen dörfern und flecken etliche Heuser und städel abgepränt
Habens so läßt ain e. rat alle ire burger, burgerin° und inwoner diser
stat ernstlich warnen, daß ain jeder derohalben und sonderlich die
Wirt und gastgeben ire Heuser und Herbergen wol bewaren und gute
achtung auf ire gest und die frembden haben sollen, damit ain jeder
vor schaden verhuet werde.
Zü Nuermberg vil Hochzeiten auf ainen tag
M 579b. In der fasnachtwuchen seind zu Niernberg 84 Hochzeiten ver-
kündt und in ainer kirchen auf ainen tag 22 mitainander eingesegnet
worden.
»> „mögen" fehlt Chron. B. b) diS ordnung. e) hierin. d) „ir burgerrecht" Chron, B.
e) „burgerin" fehlt.
1. Es ist in dieser Zeit allerorten viel von gelegten Bränden die Rede. Siehe
z. B. oben S. 204 und unten S. 207. In Augsburg wurde deshalb, um verdächtiges
Gesindel fernzuhalten, die Fremdenpolizei sehr verschärft. So heißt es in Mair s
Memoryb., Nr. 63, Bl. 172a: „Es soll... kain burger oder inwoner diser stat, so
das burgerrecht nit hat, jemant zu im einziehen oder bei ime bewonen lassen, darzu
weder sein behausung noch gemach bestandsweis oder in ander Wege on vorwissen
und bewilligen aines rats verleichen... bei Vermeidung unableßlicher straff." —
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