1563
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Mönchen
M 579b. Es seind auch in diser wuchen zu Minichen vil Hochzeiten ge
halten worden, gleichwol es noch nit aufgehört hat zu sterben 1 .
Brenner halben gewacht ins bischoffs dörfern
s N 580». Der cardinal und bischoff zu Augspurg hat in dem gantzen
bistumb in allen seinen dörfern und flecken seinen underthanen ge
pikten lassen, daß in ainem jeden dorf bei dem tag zwen und bei der
nacht vier mäuner der prenner halben fleissig wachen sollend
Zwen werden gefangen, so falsche müntz ausgeben
i° M 580». Am bornstag adj. 25. marcii haben die bauren zü Dierdorfs
amen fechtmaister und amen schneider gefangen, dise haben falsche
und böse mintz für güte ausgeben, hat sie baid gefängklich herein in
die Eisen» gefuert^.
Stattvogt visitiert die Wirt
i5 M 580b. Am freitag adj. 26. marciib hat der statvogt und seine diener
alle Wirt, so vom zapfen schencken°, visitiert« und inen gepoten, daß
»> in die statt. b) Am fr. den 26. m.
1. S. oben S. 191. — Die Hochzeiten zur Fastnacht häuften sich hauptsächlich
deshalb, weil während der Fastenzeit keine gehalten werden durften; so wird in einer
Nürnberger Chronik Cgm. 2060, Bl. 225a (unter 1505), berichtet, daß in Nürnberg
an einem Tag, „Mittwoch vor der verpottnen zeit in der fasten" 48 Hochzeiten
stattgefunden hätten <26 bei St. Sebald, 22 bei St. Lorenz).
2. Vgl. oben S. 204,10.
3. Dierdorf an der Schmutter, westlich von Augsburg im Burgauischen.
4. Die Gefangenen hießen Georg Fuchs und Thoman Trubach. Sie wurden
wegen einer Rauferei verhaftet und, da Dierdorf dem Katharinakloster in Augs
burg gehörte, nach Augsburg verbracht, wo sich herausstellte, daß sie falsche Münzen
bei sich trugen. Sie waren also „malefizisch", und so beschloß der Rat am 3. Juni 1563:
„Die gefangene, so von Dierdorf herein gefuert worden, sollen dem landvogt in der
marggrasschaft Burgau beim Hettenbach cum protestatione überantwort werden."
Strasbuch, Bl. 49b. Die Protestation (dd. 5. Juni) wurde dadurch veranlaßt, daß
der Rat die beiden „nach Herkommen" vor dem „Etter von Dierdorf" ausliefern
wollte, während der Landvogt sie nicht anders als „an der Brücke am Hettenbach"
(außerhalb Augsburgs) „annehmen" wollte. Vgl. Stetten S. 555. Der Pro
testationsbrief in der Herwartschen Urk.-Sammlung (Augsb. Stadtarchiv), Bd. V I.
5. Vgl. oben S. 51 mit Anm. 2.
6. Gasser c. 1900; Stetten, S. 553. — Die Visitation wurde schon nach
kurzem wiederholt; Ratsdekr., 15. April: „Die Herrn burgermaister sollen dem stat-
Vogt auferlegen und bevelchen, die Wirtsheuser und winckelwiert zu visitieren."
SSl. 33b.