Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

1563 
207 
Mönchen 
M 579b. Es seind auch in diser wuchen zu Minichen vil Hochzeiten ge 
halten worden, gleichwol es noch nit aufgehört hat zu sterben 1 . 
Brenner halben gewacht ins bischoffs dörfern 
s N 580». Der cardinal und bischoff zu Augspurg hat in dem gantzen 
bistumb in allen seinen dörfern und flecken seinen underthanen ge 
pikten lassen, daß in ainem jeden dorf bei dem tag zwen und bei der 
nacht vier mäuner der prenner halben fleissig wachen sollend 
Zwen werden gefangen, so falsche müntz ausgeben 
i° M 580». Am bornstag adj. 25. marcii haben die bauren zü Dierdorfs 
amen fechtmaister und amen schneider gefangen, dise haben falsche 
und böse mintz für güte ausgeben, hat sie baid gefängklich herein in 
die Eisen» gefuert^. 
Stattvogt visitiert die Wirt 
i5 M 580b. Am freitag adj. 26. marciib hat der statvogt und seine diener 
alle Wirt, so vom zapfen schencken°, visitiert« und inen gepoten, daß 
»> in die statt. b) Am fr. den 26. m. 
1. S. oben S. 191. — Die Hochzeiten zur Fastnacht häuften sich hauptsächlich 
deshalb, weil während der Fastenzeit keine gehalten werden durften; so wird in einer 
Nürnberger Chronik Cgm. 2060, Bl. 225a (unter 1505), berichtet, daß in Nürnberg 
an einem Tag, „Mittwoch vor der verpottnen zeit in der fasten" 48 Hochzeiten 
stattgefunden hätten <26 bei St. Sebald, 22 bei St. Lorenz). 
2. Vgl. oben S. 204,10. 
3. Dierdorf an der Schmutter, westlich von Augsburg im Burgauischen. 
4. Die Gefangenen hießen Georg Fuchs und Thoman Trubach. Sie wurden 
wegen einer Rauferei verhaftet und, da Dierdorf dem Katharinakloster in Augs 
burg gehörte, nach Augsburg verbracht, wo sich herausstellte, daß sie falsche Münzen 
bei sich trugen. Sie waren also „malefizisch", und so beschloß der Rat am 3. Juni 1563: 
„Die gefangene, so von Dierdorf herein gefuert worden, sollen dem landvogt in der 
marggrasschaft Burgau beim Hettenbach cum protestatione überantwort werden." 
Strasbuch, Bl. 49b. Die Protestation (dd. 5. Juni) wurde dadurch veranlaßt, daß 
der Rat die beiden „nach Herkommen" vor dem „Etter von Dierdorf" ausliefern 
wollte, während der Landvogt sie nicht anders als „an der Brücke am Hettenbach" 
(außerhalb Augsburgs) „annehmen" wollte. Vgl. Stetten S. 555. Der Pro 
testationsbrief in der Herwartschen Urk.-Sammlung (Augsb. Stadtarchiv), Bd. V I. 
5. Vgl. oben S. 51 mit Anm. 2. 
6. Gasser c. 1900; Stetten, S. 553. — Die Visitation wurde schon nach 
kurzem wiederholt; Ratsdekr., 15. April: „Die Herrn burgermaister sollen dem stat- 
Vogt auferlegen und bevelchen, die Wirtsheuser und winckelwiert zu visitieren." 
SSl. 33b.
	        

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