Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

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Paul Hektar Mails 2. Chronik von 1547—1565 
[141t>] Wie der kaiser in die kirchen geritten ist 
Nach disem, an dem sambstag, ist» kay. mt. herab gen Unser 
Frauen in den thumbstift geritten, da hat Ir mt. das ampt gehört, 
hertzog Moritz hat Ir mt. das bloß schwert vorgefiert. vor dem mar- 
schalck des reichs, vor hertzog Moritzend, send zwen Herolden geritten, r 
deren jeder ain groß, guldin saul gefiert. vor Jrer mt.° send die 3 welt 
lichen und nach Jrer mt.-i die Z gaistlichen chursürsten* und nach inen 
vil hispanische und teutsche Herren geritten, und letst ain fehnlin 
landsknecht- mit trummen, pfeifen und mit ainem fliegenden fehnlin 
hernach gezogen undr ir wach gehalten. 11 
[142a] Wie der könig einrith 
Auf donnerstag den 20. october ist« die röm. kön. mt. umb 
8 uhren zü morgenv mit 8 Herren alhie zü Augspurg eingeritten^ 
und sein anders volck und zeug! in dem Bairland gelassen. 
») (onntag, da ist 26. d>nächst. M., LS. o>kay. mt., LS. <I> ebenso, L«. o) send 
die drei weltlichen chursürsten und nach inen vil hispanische u. deutsche Herren und letzt 
lzueletzt, 26) ain scnlein landsknecht, LS, S7. t) und haben, 26. g) Auch in disem 1547. 
jar den 20. tag octobris, da ist, LS. d> um 8 Uhren vormittag, 26. j> eingeritten und 
hat seinen andern raisigen zeug, 26. 
der mer theil, reden und sagen dem gefangen hertzogen Hanns Fridrichen von Taxen 
vil guetz, seind auch vil bei ime, er het auch ain freien zuegang. aber dem landt- 
grasen von Hessen seindt sie feindt, reden im übel, mögen in nit hören nennen, dem 
von Taxen wirdt vil hofgesindts zu haben zuegelassen, aber dem landtgrafen werden 
gar wenig Personen zuegelassen, und das gewinnt er an seinem Kochen." To auch, 
doch mit Weglassung des Schlußsatzes, S ch i e ß M, Ml, M 2, M 3. — Vgl. Sastrow, 
11, S. 47, der ausführlich über das Leben Johann Friedrichs in seiner Augsburger 
„Herberge" berichtet. 
2. (S. 329) Christoph Hofmann. S.über ihn Flemming, Beitr. zum Brief 
wechsel Melanchthons (Naumburg 1904), S. 28, Anm. 1. 
1. Dieser Gottesdienst kann nicht, wie man nach der Angabe des Chronisten 
meinen müßte, so bald stattgefunden haben, denn die Kursürsten waren erst nach 
der Ankunft des Brandenburgers am 28. Oktober vollzählig in Augsburg. Dies 
wird unter dem 29. Oktober ausdrücklich in Creutznachers Diarium (ed. von Glück 
im Arch. des hist. Ver. f. Untersr., Bd. 47) S. 308 bemerkt und hinzugefügt, daß 
dies seit dem Reichstag von Speier im Jahre 1544 nicht mehr der Fall gewesen. Der 
in Rede stehende Gottesdienst war allem nach der am Christtag (25. Dezember) im 
Dom abgehaltene, bei dem alle Kursürsten anwesend waren und der Kurfürst von 
Sachsen dem Kaiser das Schwert vortrug. 
2. Für den Empfang eines römischen Königs, der, wie Ferdinand, zum ersten 
Male als solcher in die Stadt einritt, war natürlich ein feierliches Zeremoniell, so 
im besonderen die Einholung unter dem Himmel, festgesetzt. Er verzichtete aber 
darauf, da er „den Pracht nit hat wollen haben", nahm jedoch die ihm nach dem 
Herkommen gebührenden Geschenke des Rates „in Gnaden" an. Man überreichte 
ihm zwei „hoche, verguldte Geschirr" im Werte von 210 fl 10 kr., von denen das 
eine mit 500 neuen Dukaten, das andere mit 500 neuen Augsburger Goldgulden
	        
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