332
Paul Hektar Mairs 2. Chronik von 1547—1565
fuerern gegriffen, der anfenger ist aber entrunnen. vier hat inan
gehenckt, darunder ain fenderich. disem hat man ain pabiren sahnen
an den» latz gehest und sie also auf den Vischmarckt etlich stund am
galgen* hangen lassen, dem fünften hat man das Haupt abgeschlagen
aus ursach, daß er ainer vom adel war. *
[142»] Von hörtzog Hannsen büchsenmaister
Auch in disem 1547. jar auf donnerstag den dritten November ist
hörtzog Johann Friderichen, des churfürsten zü Sachsen, büchsenmaister
herabd über den Weinmarckt auf ainem karren bis zü dem Weber
haus gefuert. daselbst ist ain säul aufgemacht gewesen, daran hat der io
nachrichter, maister Veit Stoltz, dem büchsenmaister sein rechte Hand
angebunden« und sie im-> mit ainem beichel herab gehauen und im
an den stumpf ain todte Hennen (des bluetens halben) gesteckt, darnach
hat man in auf die aufgemachte« Pin oder Prug^, auf dem Verlach
zü ainer Richtstat aufgemacht, gefiertk, darob ist er gerattert worden. ^
und hat« darnach vier thail aus im gemacht, und send die vier stück
auf die vier straßen an 4 seul aufgehenckt worden^, er soll die kay. mt.
sambt fünf andern haben wöllen umbringem, und hab etlich brief
aufgebrochen*.
»> „den" ergänzt aus 28. d> „herab" fehlt 28. e> gebunden, 26. d) „im“ ergänzt
aus 26. e) gemacht, 26, 27. f) „gefielt" fehlt 26. g) „hat" ergänzt aus 28.
Ir) er hat bekennt, daß er die kay. may. fambt fünf andern hab Wellen umbringen, 28.
wesen were. darnach richtet man mer mit dem schwerdt." — Vgl. Sastrow, li,
S. 50; Sfondrato an Farnese, 26. August 1547 in den Nuntiaturber., 1,10, Num. 31,
S. 94; Gasser c- 1846; das Schreiben des Mühlhauser Syndikus L. Otto an
seine Herren vom 15. September 1547, I. c., S. 25; die Venet. Depp., I I, S. 328,
Anm. 1, und S. 334; einen Brief Clemens Jägers vom Bartholomäusabend,
23. August 1547, im Staatsarchiv in München, Kasten 500/8, Bl. 538.
1. Zur Aufrichtung dieses Galgens gleich nach der Ankunft des Kaisers s. Sa-
stro w, II, S. 48.
2. Erwähnt ebenda; auch bei Gasser c. 1846; Stetten, S. 419.
3. Diese Exekution wird auch von Sastrow (II, S. 49), — der alle Einzel
heiten bestätigt, — erzählt.
4. Nach Sastrow wäre sein Verschulden folgendes gewesen: „Der keiser hett
aus Hispannien seinen secretarien, einen grossen Herrn, und dem keiser, <wie ex se-
quentibus zu ersehen), sehr lieb, in Teutschlandt zu ime zu kommen verschrieben,
wie der keiser, den churfürsten gefangen, vor Wittenberg lag und diser secretarius
von Torgaw die Elbe hinunter säret, soliches des chursürsten getrewer diener, ein
treffenlicher, güter büchsenschütze, vorspehet, lipt an der Elb im waldt; und als der
secretarius gegen ime kompt, erscheust er denselbigen, daß er dem keiser toed zu
gebracht, wurt aber stattlich in ein sarckt gelegt und in Hispanien gesürt. der theter
kam davon, flug aus das Vngerlandt nach Turkyen, ime wurt aber so sleissig nach
getrachtet, das er letzlich ergriffen vnnd gen Augßburg gebracht worden."— S. auch
Creutznacher, S. 309, wo der von dem Büchsenmeister getötete Sekretär mit Namen
genannt wird: Johann Jdiaques.— Vgl. Gasser c. 1846; Stetten, S. 420.