Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

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Paul Hektar Mairs 2. Chronik von 1547—1565 
[142i>] Volgt, wie ain landgräfin von Hessen gen Augspurg 
kam» 
Und auf Ostermontag b den 5. februarii ist des landgrafen Philips 
von Hessen gemachel umb 5 uhr nachmittag in ainem verdeckten wagen 
hie zü Augspurg eingefahren, und [fenb] etliche raisige Pferd vorher s 
gezogen c». 
[142b] Von dem Vogelsperger 
Auch in disem 1548. jar hat die röm. kay. mt.a den Lazarus- 
von Schwendy abgefertiget und im brief an ain rati der stat Weißen 
burg gebend daß ain rat vonstundan nach vermög Jrer mt. schreiben io 
dem Sebastian Vogelsperger in sein Haus fallen und in gefencklich 
annemen [solle] 3 . 
a) Die Überschrift ergänzt. — Das Stück fehlt M. b) Und in disem jar aus astermon- 
tag, 28. e> geritten, 28. ck> da hat die r. l. m-, unser allergnedigister Herr, 28. «>den 
Herrn L. 1) an burgcrmaister und rat, 28. 
1. Die Landgräfin reiste über Donauwörth, wo sie am 22. Januar ankam, nach 
Augsburg, um dort im Verein mit anderen fürstlichen Frauen vor dem Kaiser einen 
Fußfall für ihren Mann zu tun und dessen Befreiung zu erbitten. In ihrem Gefolge 
waren Volprecht Riedesel, Georg von Boineburg, Jost Rau und Georg von Mals 
burg. Venet. Depp., II, S. 391, Anm. 2; Jßleib, Die Gefangenschaft Philipps 
von Hessen im Neuen Archiv für sächsische Gesch., Bd. XIV, S. 225; Küch, Pol. 
Archiv des Landgrafen Philipp von Hessen (Leipzig 1904), S. 657, Nr. 1028, und 
S. 658, Nr. 1029. — Sie zog, ohne etwas erreicht zu haben, am 28. Mai „traurig" 
wieder nach Hause (Creutznacher, S. 327). 
2. S. die unten S. 349, Anm. 1, aufgeführte Schrift Schwendys, wo der 
Inhalt des kaiserlichen Mandates, <vom 14. Januar 1548), Vogelsberger zu verhaften, 
mitgeteilt und dessen Gefangennahme sowie das dann zunächst Folgende weitläufig 
erzählt ist. 
3. Die nachfolgenden, Vogelsberger betreffenden Stücke finden sich öfter hand 
schriftlich zu einem Akt vereinigt. — Mair schreibt über den Vogelsberger- 
schen „Handel" zusammenfassend im Lock. 130, der „Schätze" des Augsb. Stadtarchivs, 
Bl. 185s: „Am afstermontag, dem 7. tag febr. a. etc. 48 zwischen 8 und 9 uhrn bis 
auf die zehende haben die kay. mt. den Vogelsperger sampt 2 anderen allhie ent 
haupten lassen. Die Hauptstat ist erstlich durch 3 fendle knecht umbgeben und am 
ersten der Vogelsperger herfür bracht worden, ain schöne, starcke, dicke, waidliche und 
mit samat, seiden, auch anderm wol beklaidte Person, shat) amen geslochtnen, zwifachen, 
langen Part gehapt, den im der nachrichter ibern köpf züfamen gebunden, auf daß 
er im unverhinderlich zügeen möcht, hat die leit im fieren heftig angesehen und ist 
auch tröstlich gegangen und gewesen, deßgleichen man kaum je amen erfaren. wie 
er aus die Hauptstat komen, selbs persönlich zü reden angefangen und allen gaistlichen 
und weltlichen churfürsten und andern stenden bis auf den geringsten ir predicat zierlich 
gegeben und ungevarlichen geredt mit starcker stim:" die unten (S. 351) mitgeteilte 
Ansprache, deren Inhalt angegeben wird. — „Ist dabei herumb gegangen, sich Got 
ergeben und des gemainen gebets begert, auch mitlaufen lassen, man hett kam menschen 
zü im gelassen noch im ain beichtvater vergönnen wöllen. damit dem nachrichter gantz 
tröstlich zügesprochen, im redlich gehalten und sin gebeten), daß er in auch redlichen 
richten wöllte. fürter niederkniet und mit aufgebundnem bart den hals gestreckt und 
züschlahen heißen, er hat ain seer kurtzen, dicken hals gehapt, also daß vil gemaint, der
	        
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