Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

352 Paul Hektar Mails 2. Chronik von 1547—1565 
Franckreich zechen fenlen landsknecht zügefuert«, darumb ich dan 
und sonst kainer andern ursach halber auf disen tag unschuldig sterben 
muß, und sonst züvor hab ich mich wider die kay. mt. in zechen jaren 
nie gebrauchen lassend: so bitt ich doch mennigclichen, man wöll 
meine freundt mein nichts entgelten lassen, sonder sdaßs alles, so 
ich hab, — das hab ich° von fürsten und Herrn ehrlich und redlichen 
überkomen — dasselbig doch meinen freundend und erben werde zu- 
gestelt, dieweil ichs doch bezalen müß. und auch, lieben, redlichen 
landsknecht, so wißt, daß der Lazarus von Schwenden — ir mögt in 
villeicht wol kennen — gen Weissenburg in mein Haus komen, mir 
angezaigt, er feie in kaiserlicher mt. große ungnad komen, aus Ursachen, 
er hab ainen Hern erstochen, und an mich begert und gebeten, ich sol 
ime 200 cronen leichen, und mich gewarnet, wie daß etliche Spanier 
auf mich straiffen. deshalb hab ich ime die 200 cronen gelichen und 
ainen gaul darzü geschenckt auf sein gewarnen, so er mir hat 
angezaigt«, er wölle mit uns in Franckreich reiten, und wir sollen 
beieinander bleiben, auf solich sein falsch züsagen hat er uns den 
Spaniern selbst in die Hand gefiert und alle auf denr flaischbanck 
geben wie ain verräterischer, verzweifleter schelm, dieb und bößwicht. 
dieweil ich alhie gefangen bin gelegen, hab ich zü ime umb gelt ge- 
geschickt, das hat er mir auch versagt, ich verhof auch, er werd von 
menigclichen under euch darfür gehalten und geacht werden fund ir 
werdet in] nit bei euch hin lassen komen«, dann er hat auch gleicher 
gestalt den löblichen pfaltzgraven und fromen churfürsten am Rein 
mit dem könig aus Franckreich in ainer verbündnis sein angezaigt: 
da thut er dem fromen churfürsten gemalt und unrecht, und wer in 
[sonst] soliches geacht*. das red ich und wilu darauf sterben. 
Nun wolan, liebe brüder, man hat mit mir also geeilt 1 2 , daß kain 
mensch zü mir oder von mir- ist komen. ich hett vermaint, man hett 
a) Bei Schirrmacher: noch gemordt, sondern hab der löblichen krön aus Fr. zehn venlin 
landsknecht zugesierdt etc. d> „lassen" fehlt 26. c) hab ich alles, 26. d) Bei Schirr 
macher: sonder, das ich hab, von fürsten und Herren erlich und redlich überkamen, da 
dasselbige doch meinen freunden etc. e> angezaigt hat, 27. k) aus die 28. g) Bei 
Schirrmacher: geacht werden und in nit bei euch hinlasscn komen. K) wil auch, 28. 
I) zue oder von mir, 28. 
1. S. hierzu Rott, Friedrich II. von der Pfalz und die Reformation (Heidel 
berg 1904), S. 85. — Die Nuntiaturberichte, I, 10, S. 247, Anm. 2. 
2. Man hatte Vogelsberger erst am 4. Februar gefangen in Augsburg ein- 
gebracht (Creutznacher, S. 320). Der ganze gegen ihn geführte Prozeß war also 
in ein paar Tagen durchgeführt worden. 
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