Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

1548 
357 
und collect» herab geritten, es ist vast brachtlich und mit allen dingen 
costlich Zugängen^. 
[148t>] Von ainem bau 
Auf den lesten- aprillis, als ain ersamer rat alhie zü Augspurg 
s dem bischof von Arras 3 ain Palhaus, darinnen man mit dem pal 
spielet 3 , zü s. Anna im garten gemacht, weliches setzn der stat liberei 
ist 4 und gleich schier ausgebauet gewesen, da ist es nidergefallen 3 , 
a) In 26 „acta“ statt „collect", b) vast costlich und mit allen dingen vast lustig gehalten 
worden, 26. o) Item auf den letzten tag, 28. d) „jetzunder“ statt „jeh", 26. 
1. Adolf von Schauenburg, der am 3. Juli 1546 gewählt worden war. Van- 
denesse, S. 357: „Be dyinenche, 8. äudiet mois (avril) tut sacre en la grande 
tglise dudict Ausbourg l’archevesque deCoulongne, Slecteur, par le Cardinal dudlet 
Ausbourg, en presence de l’empereur, du roy, des electeurs de l’empire, de l’archiduc 
d’Austrice, duez de Brunswick et Bavtere, marquis de Brandenbourg, prelatz et 
plusieurs aultres.“ — Gaffer c. 1825; Creutznacher,S.325; Khamm I, S.358. 
2. Anton Perennot von Granvella, Sohn des kaiserlichen Ministers Nikolaus. 
3. Wolrad von Waldeck bemerkt in seinem Tagebuch (ed.Troß) S. 107: 
„Iberos pro eorum more pilae lusu se exercitare vidifnus. sunt autem pilae eorum 
diversae a nostris, nam globi coriacei suntjustae magnitudinis, tantum pervistulam 
vento inflato tumentes.“ 
4. Der Bibliothekbau wurde begonnen im Frühjahr 1562. S. unten S, 460, 
Anm. 1. 
5. Mair-Langenmantel, Bl.687a: „In disem reichstag anno 48 hetten 
die Spanier ir pallspill, dieweil der duco de Alba noch hie zu Augspurg was, in seiner 
herberg zu dem Hanns Welser, burgermaister, in seinem langen sommerhaus bei 
dem garten angefangen, und als aber der duco de Alba hinweg gezogen, ließ er 
etlich groß Herren im Haus, und kamen die Spanier nichtdestominder hinein, mit 
dem Pall zü spillen. das woll der Hanns Welser, burgermaister, nit mer leiden, sagt, 
sie schrieen zü laut und ließen im nit rhue. da ward ainem rat angetragen, nit waiß 
ich von wiem jedoch, daß ain rat ain Pallhaus machen müeßt. und ward das zum 
ersten zu machen fürgenumen in ainem garten in s. Katherinen dostet, der vorhin 
verspüret und den nunnen kam nachtail was; dahin ward ain gute summa gelts 
verpaut. das ward abgeschafft von dem bischoff von Arras, aus wes anstiften ist zu 
bedencken, und was derselb costen verloren, darnach ward es mit rat der Spanier 
hinder s. Ulrichclostersgarten auf dem neuen pau aber zu pauen fürgenomen und 
aber gewaltig zü bauen angefangen und aber nit geringer costen aufgewendt. das 
ward auch wider abgeschafft, und zu dem dritten mal was das Palhaus in Unser 
Frauenbrüder eloster zü machen angefangen, da arbaitet man gwaltigelichen, und 
ward ain vast hoche mauer von stein aufgefuert und ain starck zimer aufgesetzt und 
unten mit großen, schönen Pflastersteinen, die mueßten rain abgeriben sein, vast 
gar gepflastert und das Pallhaus schier gar nachet ausgemacht, da fiel es den letzten 
aprilis zü abendt nid er“ usw.— Vgl. Cod. lat. mon. 1721, S. 297; Gasser c. 1848; 
Stetten, S. 429; Stetten, Kunst- usw. Gesch., II, S.34; Buff, Augsb. in 
der Ren., S. 49. — Ratsdekr., 1. Mai 1548: „Nachdemmaister Bernhart Zwitzel das 
Palhauß bei sannd Anna zu machen befohlen und angedingt, dasselb aber angestern 
eingefallen, so ist erkannt, daß ime soll auferlegt werden, dasselb wider auf seinen 
selbs costen aufzustauen.“ Bl. 94b. — Wolrad von Waldeck beschreibt es (I. c., 
S. 110) als „Theatrum,... pavimentum lapide coctili Stratum, habens in longi- 
tudinem circiter centum Septuaginta pedes, in latitudinem decem et octo, tribus
	        
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