Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

1548 
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*[612a] Volgt, was verricht ist worden mit dem ge 
fangnen churfürsten von Sachsen» 
Item auf den 7. tag julii dis 1548. jars hat die kay. may.d zü 
hertzog Hans Friderichen von Sachsen, gewesnem churfürsten, in sein 
s herberg geschickt und im sagen lassen, daß er seinen predicanterU 
vonstundan« von sich thun und derselb predicant sich über acht tag 
in der stat Augspurg nit finden lassen sollte bei verlierung seines« 
haubts. hat auch dismals des gemelten fürsten dienern alle ire wehren 
ausserhalben der seitenwehren genomen und dem fürsten sagen lassen, 
io daß er solle anzaigen, welche diener er am liebsten welle bei im haben; 
darbei zu bedenckeni, daß dem fürsten der ander zugang seiner diener 
auch benomen und weiter nit gestatet werdet 
Und« auf sonntag den 8. julii hat der kaiser abermalen zu dem 
alten churfürstem- in sein herberg etlich Pfaffen und ander geschickt 
is imei alle seine buecher ersuechen, und was inen gefallen, nemen 
lassen, darin er sein kurtzweil gehabt hat^. 
Und auf 18. julii hat der maister de catnpo 4 , das ist der haubt- 
man über die spanischen hackenschützen, welche gedachten fürsten von 
Sachsen verwahren!-, des hochgemelten fürsten, dienern allen ge- 
20 boten, daß sie ires Herren liberei aus den ermblen abtrennten-» 
und heraus thun sollten, und seind die buechstaben der wort gewesen: 
Verbum Domini Nanet in Aeternum 5 , oder wo er darüber ainen 
findt», dem wollt er dasselbig klaid verbrennen; das hat er auch dem 
hertzogen sagen lassen. 
»> Das Stück (aus Langcnmantel) vcrglichcn mit LIN. bl Anno 1548 adj. 7.julii hat 
der kaiscr, LI L. c) prcdicanten in 2 stunden, ML. d) „finden lassen sollt" aus 
MN statt „befinden soll" in M. e) „des" statt „seines", ML. f) „gebenden", ML, 
g) „und" fehlt ML. h) zue dem Herzog H. Fr. von Sachsen, gewesnem chursürsten. 
M L. i) und imc, M L. k) Adj. 15. julii hat der maister der gwardi, so h. Hanns 
Fridrichen von Sachsen verwaren, ML. I) hat hochgemelts fürsten, ML. m> aus 
den ermblen brennen. n> fünde, M L. 
1. S. oben S. 330, Anm. 2 zu S. 329. 
2. S. Roth, A. R.-G., IV, <5.136; Flemming, l.c. 
3. S. Roth, l.c., und den Bericht Felix Pfosts von Memmingen ebenda 
S. 156,72, Mentz, Johann Friedrich der Großmütige, III (Jena 1908), S. 283ff., 
und die dort angezogenen Quellen. 
4. Alfonso Vives. 
5. Die Anfangsbuchstaben V. D. M. I. Ä. waren schon bald nach 1529 von ver 
schiedenen ihr anhängenden Fürsten gewissermaßen als Wahrzeichen ihres Bekennt 
nisses in Stickerei an den Ärmeln getragen und in der „Liberei" ihrer Dienerschaft 
geführt worden.
	        

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