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Paul Hektar Mairs 2. Chronik von 1547—1565
nennt, [teilen 1 , darin er ain Concilium bestimbt, und gab für, es ge
höre im zu, die concilii auszuschreiben und volfieren. er begere auch
hiemit die wolfart teutscher nation zü fürderen, welche» der römischen
kllrchen und den bäpsten, so Christi statthalter auf erden send, alwegen
gantz vleißiglichb habe gefolget. derhalben sollen alle auf den ersten
tag des maiensc im 1551. jar zü Trient erscheinen, welche von recht,
gewonhait oder Privilegien und freihaita wegen das Concilium er-
süchen mögen, welche auch vorhin bapst Paullns der dritt dahin hab
berufen, als er auch an dis ort das Concilium ausgeschriben hab; dann
an disem tag werde man mit disem« concilio fortfahren, und ob er
selbs alter oder kranckhait halber oder aus andern geschäften des ge-
mainen nutzes verhindert, nit möge in aigner Person zugegen sein,
wölle er doch durch seine legalen an gemeltem orte President und der
oberst werden«, dise schrift schicket er darnach kay. mt. zü.
[162b] Von ainer tauben
Auch in disem 1550. jar hat ain lindawischer Pot aus dem darf
Ruggenshofen, bei Lindaw gelegen, ain junge tauben alher gen
Augspurg bracht, dise tauben hat 4 fies und zwen Hinderleib gehabt,
welche^ kay. mt. und kün. mt. sambt andern fürsten und Herrn, gaist-
lich und weltlich, zü ainem großen wunder gesechen habend
[162b] Von ainer aufrur
In disem 1550. jar des augustmonats, understueuden sich etliche
Spannier zü gespött und Verachtung der burger, die dazümal zü
s. Ulrich in der evangelischen, lutterischen predig waren, in dem
Predighaus ainen unrat anzürichten, daraus, wie es sich ansechen
»> „welche" aus LS statt „welcher" in Z. b) „vleitziglich" aus 26, 27 statt „weistgklich"
in Z. o> des monats mayo, LS. d) „gewonhait" statt „sreihait", 26. e> mit
dem, LS. k> „end" statt „ort", 27. g) „sein" statt „werden", 27. b) ain junge
tauben — hat 4 sueß und zwen Hinderleib gehabt — gen A. gebracht, welche etc., 27. j) Im
monat augusti, da, LS. 1 2
1. Am 14. November 1550: Einberufung des Konzils aus den 1. Mai 1551.
2. Erwähnt und abgebildet unter 1550 bei Joh. Herold, Wunderwerck oder
Gottes unergründtliches vorbilden rc.. Aus Conrad Lycosthenis la
teinisch zusamen getragener Beschreybung,... in vier Bücher gezogen
und verdeutscht. Basel 1557. — S. auch Seb. Fischers Chronik, besonders von
Ulmischen Sachen, eck.K. G. Veesenmeyer <Ulm 1896) S. 210. Da die Notiz in
unserer Chronik und der Fischers fast wörtlich übereinstimmt, ist sie wohl von beiden
einem Einblattdruck entnommen, der über dieses „Wunderwerk" umlief.
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