Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

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Paul Hektar Mails 2. Chronik von 1547—1565 
waren die feindt-» vor der stat bei Oberhausen, und umb 12 uhren 
hancket mand den feindtfahnen ob dem Berlachturn- heraus. 
Und man wolt sich am ersten weren, aber die gemain wolt gar 
nit kriegen, dann es ward meiterei under inen*. da hielt man rat bis 
a) „unb an betn freitag vorm., ba waren bie feinbt“ entlehnt aus 26. b) ba hancket man, 
26. c) aus betn B., 26. 
die stat alberait mit ainer zimblichen anzal kriegsfolcks versehen, so het kay. mt. sich 
erboten, die statt nit zü verlassen, wie auch andere erliche, statliche Personen fürderung 
zügesagt und zum thail ins wer« gericht heilen, also daß, do ainhelligkait vorhanden, 
dem unrat wol vorzusteen sein mag. item es wer etlichen ir hab und gut genomen 
wider recht und billichait. und wiewol marggraf Albrecht ersücht worden umb Ver 
folgung obgenanter güter, so hab doch Sein f. gn. dieselben nit volgen lassen und 
die gesandten in Verstrickung genomen, darinnen sie noch stuenden, daraus wol zu 
schließen, was ain jeder sich zü versehen hat; darumb von nöten, zusamenzüsetzen. 
solchs wurde darumb angetzaigt, damit niemand klainmuetig werde, fandet sich auf 
Gott und die gerechte fach verlasse, und soll sich in dem fall ain jeder in sunderhait 
ercleren. jedoch wolle sich ain ersamer rate versehen, ain ersamer großer rate werde 
sich eben der mainung vernemen lassen, wie die gehört ist."—„Herr Marx Ulstat 
hat hernach gemelt, es wer offenbar, daß der marggraf die güter genomen,darumb 
unbillich, daß er unentsagt seiner eeren den bürgern das ir nemen solt; hett der 
Pimlen diener zü antwurt gegeben, ine nem wunder, daß ime ain ersamer rat schribe, 
dieweil sie seine veindt weren. desgleichen hett er sich auch gegen Nürmberg mit 
nam ertzaigt, und sehe im gar nit gleich, daß sie das euangelium oder die freihait, 
sonder den seckel süchen. sie weren bei Wirtzburg und Pamberg fürgetzogen und 
wollen sich für Augspurg legern, also daß zü besorgen, do sie herein kernen, sie möchten 
erger handlen dann die Türcken. darumb wolle sich ain jeder selbst bedencken. der 
kaiser sei das haubt, von Gott gegeben, dem hab er geschworen, und dasselb welle er 
ime halten, gleichwol wolle er sich vom glauben auch nit dringen lassen, aber dis 
sei nit der Wege, wie hievor auch geschehen, darauf hat sich der merer thail dahin 
erclert, daß er zü ainem ersamen clainen rat leib und güt setzen wölle. nach gethaner 
umfrag hat gedachter Herr Pfleger Rehlinger weiter geredt, ain ersamer rate erfreuet 
sich ires gar nahend aller gewilligten gehorsams, der Hoffnung, der Gott des fridens 
werde hilf thun. und jmanj sei nit gewillt, jemand zü krieg ursach zü geben, werde 
auch nit underlassen, alle mittl zum sriden zü süchen, so gegen Gott und der kay. mt. 
verantwurtlich, und sei gar nit bedacht, jemands vom wort Gottes zü dringen, wollt 
auch nichts liebers, dann daß die mengel an den predicanten gewendt und gebessert 
wurden, darzü sie dann mit ehister gelegenhait zü thun genaigt seien, mit bitt, geduld 
zü haben, dann ain erbar rat wer genaigt, die eer Gottes und sein wort zü fürdern 
nit weniger dann iendert andere, ain jeder vorgeher mög seine verwandte ansprechen, 
das wolle ain e. rate mit allem willen verdienen." 
1. Vgl. Roth, A. R.-G., I V, S. 425 ff.; das Große Ratsbuch, Bl. 45s: „Wiewol 
ain ersamer rat sich auf das der chur- und fürsten schreiben der Pflicht, damit sie der 
rö. kay. mt., dem Hailigen reich und gemainer stat verwandt, genugsamlich erinnerte 
und deshalb die gemaind an etlichen orten diser stat zusamenberüften und zu treulicher 
züsamensetzung und entschüttung der chur- und fürsten vorhaben und begern durch 
Herrn statpfleger Hainrich Rehlinger, Herrn Marx Ulstat und Herrn Joachim Langen- 
mantl mit höchstem fleiß und notturftiger ausfuerung, was güts und Übels gemainer 
stat und ainem jeden insonderhait daraus ervolgen möge, vermanet, so ließ sich doch die 
gemain mit ungestiemen geberden und Worten, <dieweil inen eingebildet worden, 
daß sie und andere stett in den alten stand ires regiments und herkomens gesetzt 
würden), austrücklich vernemen, sie weren nit gesinnet zu kriegen, ir etlich gaben 
auch vilerlai anzaigungen ains lang verborgnen Widerwillens wider der kay. mt. 
gesetztes und angeordnetes regiment, also daß die vorernannte Herrn nit allain in
	        
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