Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

1554 
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an ainem fontag zü aubents« zwischen liecht auf dem bencklin vor 
der Kaufleutstuben» gesessen und hat wollen hinweck zü dem essen» 
gehen, da send ire zwen kamen, genant Baltas Bischer«, ferber, der 
ander ist der ferber zunftknecht» gewesen, da hat der Bischer den 
b nechsten vom leder gezogen, auf den Seitz dargeschlagen und sims im 
ersten straich ein wunden in den köpf geben, daß er am andern tag 
gestorben ist. (doch hat er gemelten Seitzen für ainen andern gehabt, 
als nemlich für den mangmaister in dem Schuchgeßlin«.) da hat sich 
vorgemelter Bischer den nechsten^ haim in sein Haus gethan und sich 
io dergleichen nit vernemen lassen, als Wan im etwas daran oder darum 
were. 
In disem hat der statvogt' solches!- auf den fürnembsten Plätzen 
ausruefen lassen: wer den wisse oder auzaige, dem wöll man 2000 sie 
geben und dannoch nit vermeren»; darzü, welicher den hauß oder 
n> Hose, der soll gleich geachtet wie der thatter [fein], und and demselben 
tag hat der Bischer seine geferbte tücher zü dem thor hinaus gefiert 
und nachmals wider herein gefahren und sir das Weberhaus» gangen 
und nit dergleichen gethan, daß er darumb wisse. 
Nachmals, des andern tags ist der zunstknecht, (welicher den Seitzen 
20 gehalten, wie« der Bischer den straich gethan hat), gefenclich einzogen 
worden und hat den nechsten gesagt«», der Bischer feie der thätter. 
darnach hat man den Bischer überal in der stat gesücht und die thörer 
versperrt, auch noch ainmal auf den Plätzen ausgeschrieen: welicher 
den Baltas Bischer wisse und in nit anzaige, derselbig sol an des 
21 Bischers statt genomen werden und geachtet! [fein], als wan er der 
Bischer were. 
») Aus 26, 27; in Z „banrdjftrn“. b) „joichts" entlehnt aus 26. c) 1000, 26. d) „in" in 
brn Handschriften. e) „als" statt „wir", 27. 1) „geachtet" aus 26, 27 statt „in achten" in Z. 
1. Am 14. Oktober. 
2. An der Stelle des jetzigen Börsengebäudes D12/14. 
3. Er wohnte F 376. 
4. S. über ihn Bd. V I I, S. 461,19. 
5. Er hieß Valentin Albrecht. 
6. Jetzt Kanzleigäßchen. 
7. Georg Preu. , , 
8. Der „Beruf" vom 19. Oktober hat sich erhalten; der darin ausgesetzte 
Preis von 1000 <nicht 2000) Gulden war unseres Wissens der höchste, den die Stadt 
in solchen Fällen jemals ausgeschrieben. 
9. Gegenüber der nördlichen Längsseite der Moritzkirche. 
10. Seine Urgichten vom 16., 19., 22., 23., 24. Oktober, wie auch die anderer 
in dieser Sache eingezogener Personen in der Urgichtensammlung 1554 geben über 
alle im Text erzählten Einzelheiten reichliche Auskunft.
	        
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