Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

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Paul Hektar Mails 2. Chronik von 1547—1565 
schulthaissen* und gericht, von regiments wegen und begert dariber 
laut der kaiserlichen rechten mit rechtlichem spruch, daß er als ain 
Übelthäter sol vom leben zum tod gericht und mit urtl und recht ge 
sprochen werden, damit das bös gestraft werde und sich menigclich 
wiß vor solichen unerbaren stücken zü verhieten. 
Schulthaiß und ain erbars gericht, gegenwirdiger hauptman 
Gintzburger und ich? haben des provosen clag laider wol vernomen, 
und haißt mich Gintzburger also reden: dieweil er heut, disen tag, 
dem Provossen antwort geben sol, so feie er doch nach seiner ehren 
notturft nit genugsam gefaßt, hab sich auch des schleunigen rechtstags 
nit versechen und verhofft, dem Provossen auf heutigen tag vermeg 
der kaiserlichen kriegsrechten nit schuldig szu fein] antwort zü geben, 
bitt, begert» und vermaintb derhalben an schulthaiß und ain erbars 
gericht, ses solt im] schub und tag mit rechtlichem spruch zuerkennt 
werden-, nemlich drei mal vierzechen tag. 
Der provoß durch seinen zü recht angedingten fürsprechen mit 
namen Claudi Brunner von Basse? gegenantwurt und sagt also: er 
hab im, haubtman Güntzburger, nach ordnung des rechtens durch 
den geschwornen gerichtswaibel bei güter tagzeit züvor und bei 
sonnenschein heutigen rechtstag verkünden lassen, und [ba] feind, 
Güntzburgers, übel Handlung von ime ungemartert bekent [fei] und 
sonst offenlich am tag lige, derhalben bleibt der provoß auf der erst 
gethanen clag« und vermaint, es sol im weder schub noch tag züge 
lassen werdenr. 
Auf solches ist ain ainhellige rechtliche umbfrag beschechen, wie 
volgt: 
Auf gegenwertigs Hans Georgen Güntzburgers begern, durch 
seinen zü recht angedingten fürsprechen mit namen Jacob Schmidt 
von Purgen hat ain erbars gericht sich ains ainhelligen, öffentlichen 
urthels gentzlich entschlossen, und dieweil hauptman Güntzburger un- 
») In der Hdschr. „und begert"; dieses „und" fehlt SK. b) vermant, SS. <s) „zuer 
kennt werden" nach LS, 27 statt „erkennt worden" in 2. d) und auch sein, LS. e> auf 
erst gethaner clag, 27. 1) zuegelassen werden, weder was ime mit recht erkant; vcr- 
hofst zue Gott und den richtern hiemit, lGünzburger werdet aus disen tag LN seinem leib 
und leben gestrafft werden, SK. 
1. Jörg Köchner. S. oben S. 424, 25. 
2. Nämlich der „Fürsprech" des beklagten Günzburger, der sich unten (Zeile 28) 
Jakob Schmidt von Purgau nennt. Zu der Einrichtung der „Fürsprechen" s. die 
„Carolina" (1533), Bl. XIX ff., zu Jakob Schmidt die Einleitung S. 276 s. 
3. Nicht in den Augsburger Steuerbüchern; war also ein Fremder. 
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