Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

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Paul Hektar Mails 2. Chronik von 1547—1565 
abzubrechen, und ist von neuem widerumb aufgebaut* und widerumb 
darin gepredigt worden an dem 21. tag novembris dis 56. jars», wie 
dan die schrift, so in disem haus geschriben ist 2 , vermag. 
1557 
[180a] Von ainem wunderzaichen an einem mann 
gesechen 
Item, da man zaltv von der gebürt Christi 1557 jar in dem 
monat junii ist ain frembder man alher gen Augspurg komen, welichem 
man oberhalb des Nabels ain kindt ist herausgangen bis an den kopf°. 
a) des 56. jars, 26. d) wie man zalt, 26. 
1. Die Verhandlungen wegen des Baues begannen im Februar 1556. Am 
4. dieses Monats wurde auf „der zechpsleger und der psarrmenig zu sannd Georg 
und Stesfan supplication erkannt, daß sich die Herrn paumaistere der gelegenhait 
erkundigen und Verordnung thun sollen, das Predigthaus daselbst zu sannd Georgen 
zu erweittern und zu machen". Ratsdekr., Bl. 10 a. — Als der Propst zu St. Georg 
diesem Vorhaben Schwierigkeiten zu bereiten suchte, wurde vom Rate beschlossen, 
ihn davon abweisen zu lassen (ebenda, 5. März, Bl. 18b), und am 26. März beiden 
Parteien angezeigt, daß der Rat, „da die Notdurft ervordert, das Predigthaus zu 
bessern und zu erweitern,... zu erhaltung fridlicher ruhe und ainigkait solche besse- 
rung und erweitterung zu thun dergestalt sürgenomen und verordnet, daß sie kainem 
thail an seinen vor gehabten rechten und gerechtigkaiten nichts nemen oder geben 
soll." Herwartsche Urkundensammlung, Suppl. I I I. — In der BR. 1556 sind bei der 
Art, wie diese damals geführt wurden, nur ein paar Posten als solche zu erkennen, 
die sich auf diesen Baubeziehen: „Predighaus s. Georgen soll uns adj. 18. julii fl 13, 
kr. 13, nemblichen dem maurer Hanns Hasen zalt auf rechnung 10 fl; mer ime zalt 
laut 1 zedels sl 2, kr. 13 und dem todtengrebel zalt 1 fl von den todtenbainen, so 
alda gefunden, widerumb zu vergraben; adj. 24. ditto fl 20 zalt ime, Hasen; mer 
uff rechnung laut 1 zedels fl 20; adj. primo augusti zalt ime noch mer laut 1 zedels 
fl 17." (Bl. 256a.) Um diese Zeit also scheint der Bau, soweit das Mauerwerk in 
Betracht kam, fertig gewesen zu sein. — Vgl. Gasser c. 1881, Stetten, S. 520, 
Mails Gr. Memoryb., Bl. 149 b (fälschlich unter 1560): „In dem jar hat ain ersamer 
rat das hiltzin, alt Predighaus zu s. Jörgen lassen abbrechen, dan es gar ain klains, 
schlechts, engs Predigthaus gewesen ist. und hat ain rat das jetzig von gründ aus 
greßer gemacht von maurwerck und darauf lassen kornböden machen vir die almus- 
herren. ist alles auf aines rats costen gebaut worden." —Als man dann daran ging, 
auch noch ein Häuslein für den Mesner und den Helfer des evangelischen Pfarrers 
von St. Georg zu bauen, erhob der Propst wiederum Widerspruch. — Ratsdekr., 
12. November 1556: „Des brobsts zu fand Georgen beschwerung halb, den neu ange 
fangen pau ains mesnerheuslins betreffend^ sollen sich die Herrn paumaistere der 
gelegenhait erkundigen und nach gestalt der fachen handlen." Bl. 93b; 19. Dezember: 
„Mit dem brobst zu sant Georgen sollen die Herrn paumaister nochmals handlen, 
den pau mit des Helfers und mesners behausung nit zu verhindern." Bl. 102a. 
2. Den Wortlaut dieser Inschrift konnte ich nirgend finden. 
3. Vgl. Gasser-Werlich, III, S. 95, unter 1557, wo der Träger des „Kindes" 
als ein „Mann" bezeichnet wird, „eines gestandenen alters, welchem zwischen dem 
magen und nabel ein gantzes mägdlin bis an hals angewachsen war, der gestalt, 
als wann es das Haupt in seinem leib verborgen hette. wiewol aber dasselbige kein
	        

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