Full text: Augsburg, Bd. 8 (1928 / 33)

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genant, hat er ain altwasser oder walgrieß angetroffen, als aber der 
gaul hinaus schwimen oder springen wölken, hat in der verhalten, 
daß der mit ime an rugken gefallen, und hat sich der knecht dermaßen 
in das pferdt ergrimet und von im nit fallen wollen, daß also das 
L pferdt mit im bis in 12 malen nider und wider über.sich komen und 
ertruncken ist. doch ist dem knecht von dem pferdt [23b] geholfen und 
lebendig aus dem Wasser gebracht worden. 
Beruf 
Auf sontag adj. 28. julio hat ain ersamer rat setz zü dem drittenmal 
10 ausruefen und ernstlich verpieten lassen, daß kain Wirt oder gastgeb 
zü morgens for dem morgenmal, auch weder zu dem under noch 
schlaffdrunck niemand nichts zu essen auftragen solle, dann allain keß 
und brot, es seien dann fremde geste, so auf iren Pfenning zeren und 
das mal essen wölken*. 
15 Es solle auch kain Wirt oder weinschenck nach den 9 uhren kain 
wein auf die gassen geben, auch niemand über die 9 uhr setzen, dann 
allain die frembde gäst, so bei inen zeren. 
Es ist auch beschlossen, daß den hegken- und winckelwirten, so 
nit stallung und erst bei 2 jaren zü schencken angefangen haben, das 
20 weinschencken abgeschafft und verpoten worden?. 
Es soll auch kain burger oder inwoner diser stat auf 2 meil Wegs 
ringsherumb [denen], so zechens halben hinausgehn, anders nichts 
zü essen auftragen lassen in den Wirtsheusern, dann allein keß und 
brot, alles bei ernstlicher straff, es sind hierzü etliche aufseher, die 
25 man brättelsknecht nent, bestölt worden, erneuert adj. 29. junii 1561?. 
burgerinHeleneBraun, kurbrandenburgischer, seit 1560 kaiserlicherRat,seit1557auch 
augsburgischer „Diener", eine Mair, der einer seiner vielen Gläubiger war, wohl 
bekannte Persönlichkeit. Bon Haus aus evangelisch, war er wegen seiner „Lauheit" 
in der Religion den Protestanten schon 1550, dann in noch höherem Grade 1559 
verdächtig geworden und trat später auch wirklich zum Katholizismus über. Nach 
einer Chron. in Loci. germ. 5799 der Münchener Staatsbibliothek, Bl. 31 d, soll er 1579 
in Prag gestorben sein. S. über ihnG asser-Werlich, 111,0.121, B eith, Bd. VIII 
Artikel Jung, Gütz Briefe und Akten usw., V, S. 192, Nr. 142 mit Anm. 
1. Vgl. Bd. V I I, S. 361, 5. 
2. Den Winkelwirten suchte man schon seit Jahren ihre Betriebe niederzulegen, 
konnte aber nicht recht durchdringen. — So war öfter bestimmt worden: „Es soll 
hinfüro niemand kain wirdt oder gastgeb haissen, sein, noch offne gastung halten, 
er feie dann mit stallung und pethegewandt versechen, die sich auch vorhin bei den 
Herrn des rats, die darzu verordnet sind, angezaigt und inen wirtschaft zü halten zü 
gelassen." Hagks Sammlung von Verordnungen, Bl. 110 a. 
3. Oster in verschiedenen Fassungen wiederholt: „Da ainicher burger oder 
inwoner in die dörfer zechens halber lauffen und ime innerhalb zwaier meil Wegs,
	        
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