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Diarium Paul Hektar Mails von 1560—1563
jeden armen menschen 4 fl gold», auch allen denen, so den armen
leuten auswarten, auch 4 fl goldv, auch den fuer- und stallknechten
jedem 1 fl fgeben lassen], also ist ob den 2000 fl gold ausgeben worden«,
so hat man den sundersiechen in den hieigen 3 siechenheusern ainem
jeden siechena 4 fl zü almuesen geben, auch hat der« sHerr Fugger]
den hausarmen in den seckel 1000 fl gold geben lassen.
Nachdem er die almuesen hat lassen ausgeben, ist es mit seiner
kranckheit etwas leidenlicher und bösser worden. Gott verleich im
weiter sein gnad.
Nota! Der Herr Anthoni Fugger hat den hausarmen leuten auch
1000 sl gold verschafft und verordnet, daß solchs almuesen sein [25a]
diener Moritz Kranegger, Verwalter der Fuggerei, treulichen solle
ausspenden r.
Er hat auch armen leuten verschafft und alhie ainem e. rat über-
antwurten lassen 1000 daller zü 18 batzen, die soll ain e. rat den armen,
so iren Hauszins nit zu bezalen vermügen, austailen.
Ain man schlecht sein weib, daß sesj stirbt
N 508». Auf disen mittwuch zü abentss hat ain man sein weib so hart
geschlagen und mit fueßen getreten, daß sie bald darnach gestorben*.
*Tag in Lauingen
M 508a. Nota! In disem monat hat pfaltzgraf Wolfgangv amen land-
tag zü Laugingen geholter?.
a) goldgulden, Chron. B. b) „auch allen ... 4 fl gold" fehlt, Chron. B. c) 1 fl, das ist
ob den 2000 fl, ansgeben worden, Chron. B. d) „siechen" fehlt, Chron. B; ainem jeden
in den hieigen fiechenheufern, dl. e) „er" in Chron. B statt „bei". f) item den Hans-
armen leuten 1000 fl gold verschafft und verordnet, daß solches almufen fein diener Moritz,
Verwalter der Fuggerei, lreulich auslhailen und ansfxenden solle. Chron. B. g) auf nach
bernelten 28. aug. zu abendts. h> hat herzog W.
1. Strasbuch, 3. September 1560: „Hans Herman hat sich teglich beweint, das
sein unnützlich verschwendt und anworden, auch sein weib so ungebürlich gehalten
und geschlagen, daß sie in ain vergicht gefallen, deshalb er in Fronvest gelegt, aber
auf fürbitt wider ausgelassen und sür die strassherren geschasst worden, zwischen
ime und seiner Hausfrauen zu handlen, frid zu bieten und dem Herman die Wirts»
Heuser ain jar lang zu verbieten." Bl. 22 a.
2. In dieser Zeit wurden die Landstände von Herzog Wolfgang im Jahre 1559
nach Neuburg und ebendahin im Jahre 1562 die Mitglieder des größeren Landtags
ausschusses berufen. Von einem Landtag zu Lauingen im Jahre 1560 ist nichts be
kannt. Lipowsky, Gesch. der Landstände von Pfalz-Neuburg (München 1827),
S. 39, 44.
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