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Diarium Paul Hektar Mairs von 1560—1563
*Traid»
M 514b. Auf dornstag adj.12. septemberb hat das schaff rogken in der
Schrand 27 und 27%, auch 28 ß und der lern 35, 35% und 36 ß
gölten.
M 514b. Am freitag darnach hat der rogken minder und 25%, 26 5
und 27 ß gölten, darnach der rogken ist gewesen.
a) Unter „Teuerungen". b) den 12. sept.
solch fingen, doch nit aintziger weis, sonder rottenweis und zum wenigsten sechs und
nit darunder aber wol darüber, mitainander, auch allain zwen tag in der Wochen,
nemblich am freitag und am sontag und jedes derselben zwen täg nun vier stundt,
morgens von zehen bis zwelfen und zü abendts von vieren bis sechs urn vergunt
und zugelassen sein. darneben ist ain e. rat entlich bedacht, zu abstellung obvermelten
misbrauchs und beschwerden gut aufmerken haben zü lassen und Verordnung zü
thun, daß die knaben, so außer obberürter zeit oder wider dise ordnung am singen
betretten, alsbald zu verdienter straff als schwaifende, faule bettler in das Bettel-
heuslin gesuert werden, do auch ainer oder mer zum andern oder dritten mal am
Überfarn diser ordnung ergriffen, daß gegen dem oder denselben mit Verweisung der
stat oder in ander Wege nach gestaltsame jedes Verbrechens gehandelt und verfarn
werden solle."
Das Domkapitel, das die Domschule unterhielt und auch über die Moritz- und
Ulrichschule die Oberaufsicht führte, wurde davon in Kenntnis gesetzt und sandte
am 7. September „den von Stadion, thumbpriester, Herrn doctor Chnnrad Braun,
vicari und gedacht thumbcapitls Syndicus" zu den Stadtpflegern und Geheimen
auf das Rathaus, um im Austrage ihrer Herren kundzugeben: Es hette sich „am
erw. thumbcapitl der zuvor diser fachen halben gehaltnen ratschläge wol erinnern
könnden, sonderlich aber, daß sich ain erw. thumbcapitl in iren dreien schulen am
solche ordnung zu machen erpoten hette, deren sich verhosfenlich ain e. rat nit zu
beschwören, wie sich dann damals Herr Carl Peuttinger erboten, solchs ainem e. rate
autzutzaigen, und daneben vermelt, es wurde seins Versehens ain e. rat derhalben
auch ordnung thun und ain erw. thumbcapitl derselben verstendigen. daraus hette
gleichwohl ain erw. thumbcapitl vor der zeit von ainer ordnung geredt, die aines
ers. rats obangeregter ordnung nit ungemeß, nemblich daß die knaben in iren schälen
auch etlich tag und stunden singen solten, dessen sich ain erw. thumbcapitl mit ainem
ers. rat wol vergleichen mögen, daneben hetten sie auch für notwendig geacht, daß
die übertretter solicher ordnung mit billicher straff fürgenomen werden solten, auch
hierauf von der maß solicher straff geredt, und weren demnach dahin entschlossen ge
wesen, ainen ersamen rat nachpeurlich und frundtlich zu ersüchen, daß die übertretter
solcher ordnung durch die iren hiertzü verordneten schülmaister zu straffen haimb-
gefürt und volgends von den schülmaistern gestrafft, aber die ungehorsamen gar von
den schülen ausgeschlossen werden solten; zudem man sich auch der zal, und daß sie
gehaufet singen solten, wol mitainander vergleichen mögen, und hette sich also ain
erw. thumbcapitl versehen, es solle bei altem herkamen und gebrauch gelassen worden
sein. so sie aber der fachen aigentlich nachgedechten, befenden sie, daß nit allain
ainem erw. thumbcapitl, sonder auch irem gnedigsten Herrn, dem cardinal und
bischoven alhie, eingriffen werden wolt, indem sich ain e. rat die schüler zu straffen
anmasset; dann vermög kah. recht nit allain die schülen sonder auch die schüler ainem
bischos und der kirchen one mittel underworsen, daß auch die scolarn nit allain auf
den bischosf, sonder auch auf ire preceptores oder Herrn in kah. rechten gefreit
weren. solten sie nun darwider von ainem rat gestrafft werden, geschehe inen an
irer jurisdiction nit geringer eingriff, denn straffen were je ainmals actus juris-
dictionis— und do die straff gevolget, actus extremus jurisdictionis—, welchs alles
am beschwerliche Neuerung und eingriff, dardurch auch lestlich die schüler und knaben