1560
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Und am dornstag darnach haben Ire f. gnaden und die frau von
Schwartzenburg anstatt der alten fürstin von Bayrni selbs persönlich
dem Herrn Hansen Jacob Fugger sein tochter, so ime sein andere
Hausfrau, die Nothäftin, neulichen geboren, aus der taufe gehoben,
b und ist das kind Adlberta genant worden a^.
Es ist auch Sein f. gn. alhie beliben bis auf den 23. tag dis
monats und hat fast alle malzeiten bei den Herrn Fuggern gehalten.
*Zimmerholtz zum Predigthaus beim Creutz
Item das zimerholtz zü disem Predighaus ist in der stat Zimer-
Hütten schon ausgeschult und zuberait, auch die fensterramen dazu
gemacht^.
Spanische armada zü grundt gangen
M 516a. In disem jar sind gewiße neue zeitungen von Venedig adj.
ultimo maii dises 1560. d jars geschriben worden, wie daß von des
iS königs Philips von Hispanien armada vil schiff zü grundt gangen*
und zerschossen, fill gefangen und in der flucht verloren.
Auch ist die treffenlich vestin oder schloß Serin^ von des Türcken
volck eingenomen worden.
a) „und ist — worden" fehlt. b) „dises 1560." fehlt.
1. Jakobäa Maria, Tochter des Markgrafen Philipp von Baden, geb. 1507,
vermählt mit Herzog Wilhelm IV. 1522, gest. 1580, die Mutter Herzog Albrechts V.
2. Hans Jakob Fugger hatte sich nach dem Tode seiner ersten Gattin, einer
Gräfin von Harrach, am 4. März 1559 mit Sidonia von Colaus, gen. Wähler, ver
heiratet (Fuggerchronik, eä. Meyer S. 46). Eine Nothaftin war die Frau des Hans
Fugger, Antons Sohn (s. oben S. 44, Anm. 2). Hans Jakob Fuggers Tochter, von
der hier die Rede ist, war am 7. Dezember 1560 (nicht 1561, wie es in der Fugger
chronik S. 48 heißt), zur Welt gekommen.
3. Dieser Absatz gehört zu der Notiz oben S. 70, wo von dem Neubau des
Predigthauses die Rede ist.
4. Niederlage der aus Schiffen des Königs Philipp von Spanien, der Genueser,
der Florentiner und Malteser bestehenden „christlichen Flotte" durch den Paludan
Pascha Piali am 14. Mai 1560. Thuanus, Hist, sui Temooris, II, S. 64; Eintrag
in die Wittenberger Matrikel (Förstemann, Album Vitevergense) II, S. 1 ff. —■
Zinkeisen, Gesch. des osm. Reiches, S. 886; Ranke, Die Osmanen und die
spanische Monarchie im XVI. und XVII. Jahrh. (Leipzig 1877), S. 358 ff.; Mer-
cier, Histoire de L’Afrique Septentrionale, III (Paris 1891), S. 98.
5. Serin-Zrin, Schloß des berühmten Grafen Nikolaus Zriny. — Es wurde
von den Türken eingenommen 1556 und 1566. 1560 war es nur bedroht. Venet.
Depp., III, S. 144.