Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Weberchromk von Clemens Jäger 
schlossen, und ward von der gantzen gmaind am harter aidt ge 
schworen, daß sie hinfüro kamen könig mer haben, auch disen könig 
noch seinen son und [bereit] anhenger nimermer in die statt Rom ein- 
komenlassen wollten, diser tumult und entperung der statt Rom ward 
dem könig Tarquinio in dem leger von» Aredo angetzaigt, derhalben 
er sich vonstundan auffmachet und aufs Rom zueilet der gestalt, ob er 
die ausfrur, wider in ergangen, stillen und fürkomen möcht, dargegen 
gedachter Junius Brutus die Handlung, so sich in Rom verlaufsen, 
dem römischen hör, vor [25b] der statt Aredo ligend, auch zu berichten 
und dieselben römischen bürger dem könig abwendig zu machen und 
auf der Römer parthei zu bringen sich hoch beflisse, als er aber auf 
dem wegv von Rom aus gegen dem römischen geleger sich nachnet, 
hat er den könig mit seinem adel gegen die statt Rom aufs der straffen 
von vernen hesftig eilen und rennen ersehen, derhalben im amen 
abweg zu reiten fürgenomen, wöliches- im auch wol geglicket, und on 
allen schaden in seinem, des königs, abwesen, in das leger für Aredo 
komen ist, aldo er inen, den Römern, all fach mit allen umbstenden 
ertzelet und sie dorbei ermanet, daß sie sich selbs solicher tirannischer 
servitut entschütten und darauff die freihait, so in Rom schon zu 
halten geschworen sei, für handt nemen wollten, mit disen und der 
gleichen Worten hat er das gantz leger gen Rom zu ziehen beweget, 
und habend das geleger der statt Aredo verlassen und send zu erhal- 
tung des freien stands in die statt Rom mit gewaltiger ordnung 
getzogen. 
Aber der könig Tarquinius, als der für die statt Rom komen, 
hat er sie beschlossen gefunden, und als er in einzulassen begert hat, 
ist im zu antwurt von den Römern gefallen, wie daß sie fürohin 
ainichem könig zu gehorsamen gar nicht bedacht seiend, zudem sei er 
auch von wegen seiner und seins sons begangner boshait und tirannei 
von allem römischen volck für ain feind des vatterlands erkant worden, 
als solichs Tarquinius und Sextus, sein son, sampt allem seinem adel 
verstanden, do hat sich der könig Tarquinius sampt seinem son und 
allen iren anhengern zu dem könig in Hetruria, (das ist die landschafft 
umb Florentz), Porsena genant, geton. aber Sextus, sein son, kompt 
in die statt Gabiä, so er zuvor durch Verräterei gewonen; die haben 
in von wegen seiner boshait zu todt geschlagen, also ist das königklich 
regiment zu Rom bei dem sibenden könig, wöliche durch 244 jar ge- 
a) „vor* statt „von" d. d) „auf dem weg" entlehnt aus d. e) welicher d. 
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