Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Mrwort 
Dieselben leidigen Umstände, die es nötig gemacht, einen großen 
Teil des für den VIII. Band der Augsburger Chroniken ausgearbeiteten 
Manuskriptes auszuschalten und zu beschneiden, wobei da und dort 
kaum Entbehrliches geopfert werden mußte, hatten zur Folge, daß 
auch dieser IX. Band nicht so erscheinen kann wie er geplant und ent 
worfen war, und von dem zweiten Teile der hier dargebotenen Augs 
burger Weberchronik quantitativ verhältnismäßig nur wenig — die 
Dreizehnerlisten der Augsburger Weberzunft und eine nicht allzu 
lange Reihe diese betreffender Stücke — mitgeteilt werden kann und 
alles übrige dieses zweiten Teiles, Hunderte von Stücken, unter den 
Tisch fiel. Es bleibt uns nur der einzige Trost, daß durch das so Ab 
gestoßene der Chronik, wenigstens soweit sie die Weber und die Weber 
zunft zum Gegenstände hat, nichts entzogen wird, da das von uns aus 
dem zweiten Teil Beigebrachte, wie aus unserer Einleitung ersehen 
wird, alles ist, was in dem Jägerschen Werk über die Augsburger 
Weber und ihr Handwerk zu finden ist. Immerhin aber ist es bedauer 
lich, daß die Chronik, nachdem ihre Veröffentlichung einmal in Angriff 
genommen war, nicht als ein Ganzes zum Drucke kommen konnte. 
Neben die Chronik der Weberzunft, die nach oder mit der der Kauf 
leute im Gewerbeleben und Handelsgetriebe der Stadt wohl die bedeu 
tendste Rolle spielte und, da sie neben zahllosen armen Schluckern, von 
denen fast zwei Drittel im „Armensäckel" waren, doch auch viele reiche 
Leute in sich schloß, bei den Geldleuten in hohem Ansehen stand und 
eine gewisse Machtstellung einnahm, haben wir in den Band als Gegen 
stück die ebenfalls von Clemens Jäger herrührende Chronik einer der 
in geringem Ansehen stehenden „nachgiltigen" Zunft, die der Schuster, 
aufgenommen, die meist arme Meister umfaßte. Die engen Verhältnisse, 
in denen sie lebten, spiegeln sich drastisch in ihr, und die Stellen, die 
von den Bemühungen einzelner Schuster, sich in Überschreitung der 
Zunftschranken durch den Besuch der Gebirgsmärkte zu Handelsleuten 
aufzuschwingen und so ihre Lage zu verbessern, gewähren interessante
	        

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