Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Weber chronik von Clemens Jäger 
derselben wol und ordenlich versehen, also daß die erber gemaind 
neben den alten patricibus die wolsart, nutz und ehren gemainer 
statt mit und neben ainander» zu sürdern und zu beratschlagen, und 
daß [sie] auch in rechtlicher sraintlichkait mitainander zu regieren ge- 
sinnet sein sollten; dann das zunstmaisterampt je nicht anders, dann s 
zu beschirmung der gemaind erstlichen erdacht und erfunden worden 
ist, darumbe sie ire gleiche mitstimen in den raten haben sollen, und 
nachdem sied aus der gantzen gemaind als die erbristen und ver- 
stendigisten mit ordenlicher wähl zu zunftmaistern erwöhlet und in 
die rät gesetzet werden 1 und der aidt der geferdt darauff, daß sie 10 
mencklich, armen und reichen, nach dem bösten und wegsten, als sie 
künden und mugen, wissen und verstan, bei tag und nacht getreulich 
beraten und beholfen sein wollen, gerichtet und sie den järlichen in 
besetzung der rät vollfieren und schwören miessensend- derhalben 
alle und jede zunftmaister aus Pflicht ires aides und in bedenckung 
ires zunftmaisterlichen stands, der auf die desension des gemainen 
rechts erdacht und erfunden worden ist, [29b] schuldig, [daß sie] alles 
das, so ainer gantzen gemaind, armen und reichen, in sonstig zeit zu 
gutem komen und laichen mag, zu dem getreulichisten anbringen, 
bedencken und beratschlagen helfen^, darneben auch send sie schuldig, 20 
daß sie alles das, so der erberen gemaind beschwerlich und untreglich 
erscheint — als unleidliche ungelt, trutzig taten und Handlungen, züge 
und raisen^, überflüssige steur, unchristlicher Wucher, untzimlicher 
fürkauf, betrügliche wahren, falsche gwicht, eilen, maß sampt andrem 
verfortailungen-* — das alles sollen sie nicht gestatten, sonder in 25 
ain besserung helfen schicken, sie send auch weiter schuldig, daß sie 
a) „dieselben" nach „nebeneinander" wurde als störend weggelassen. d) „sie" aus d. 
c) „send", das in den Hdschr. an anderer Stelle steht, wurde von uns zur Herstellung der 
richtigen Satzkonstruktion hierher gezogen. 6) „sollen" nach „helfen" wurde als störend 
weggelassen. e) In den Hdschr.: „vervortailigen". 
Meister, indem sie für ihre Zünfte sorgten, in ihrer Gesamtheit die Vertreter der in 
der Hauptmasse aus Handwerkern sich zusammensetzenden „Gemeinde" gegenüber 
den „Reichen" und „denen von der Herrenstube".— S. zum Ganzen Frensdorfs, 
Beil. I zur Chron. A, S. 140; Dirr, Studien, S. 180 ff. 
1. S. zu den Zunftwahlen Dirr, Studien, I. c., S. 181. 
2. Dirr, ebenda, S. 182. — Ter Eid im Eidbüchlein 1484—1473 (Augsburger 
Stadtarchivj. S. auch den das gegenseitige „Schwören" bett. Art. 2 des Kürschner 
zunftbriefes bei Dirr, Studien, S. 202. 
3. S. hierzu oben S. 75 f. 
4. Tinge, über die ursprünglich von Rechts wegen und dem Herkommen nach 
laut dem Stadtbuch die Aufsicht und die Gerichtsbarkeit dem Burggrafen zustand. 
Vgl. Zeller, Das Augsburger Burggrafenamt, I. c., S. 405 sf.
	        
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