VIII
Vorwort
Einblicke in die Handwerkerverhältnisse dieser Zeit. Bemerkenswert
ist auch der nichts weniger als glänzende Typ der aus einer solchen
Zunft hervorgehenden Ratsherren, die, um neben ihrem Handwerk
die Ratsgeschäfte versehen zu können, mit Zuweisung kleiner, oft
„spöttlicher" Ämtchen unterstützt werden mußten und sich als Belohnung
ihrer Ratsherren- und Zunftmeistertätigkeit im Ruhestand zuweilen
vom Rate eine Pfründe im Jakobsspital erbaten.
Eine dritte uns erhaltene Augsburger Handwerker-Chronik, „das
Memorialbuch des Bierbrauers Jorg Sideler", die in ihrem Abschluß
noch in das XVII. Jahrhundert hineinreicht und ursprünglich ebenfalls
zur Aufnahme in den IX. Band in Aussicht genommen war, mußte
liegen bleiben und harrt der Erweckung durch eine spätere Hand, die
aber den eigentlichen Stoff — Entwicklung des Augsburger Brau
gewerbes und der dabei beteiligten Persönlichkeiten — erst aus einer
Masse von Fremdkörpern wird auskörnen müssen.
Mit der Vollendung dieses Bandes scheide ich von der mir lieb
gewordenen, mich seit vier Jahrzehnten beschäftigenden Tätigkeit für
die Augsburger Chroniken.
München, August 1929.
v. vr. Friedrich Roth.
*
Am Schlüsse des Vorworts zum VIII. Bande habe ich über die
äußeren Umstände der nunmehr vollendeten Augsburger Reihe unserer
Sammlung das Erforderliche mitgeteilt. Es steht jetzt nur noch das
Sachregister zu der ganzen Reihe dieser neun Bände aus. Dieses Sach
register befindet sich seit längerer Zeit in Arbeit, es wird von jetzt an
voraussichtlich ohne störenden Aufenthalt gefördert und bald heraus
gegeben werden können.
Auch für den vorliegenden Band, dessen Inhalt ebenso wie der
seiner nächsten Vorgänger ausschließlich der sachkundigen und hin
gebenden Arbeit von Herrn Professor vr. F. Roth verdankt wird, hat
die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft die für die Druck
legung erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt. Namens der
Historischen Kommission spreche ich ihr für diese wirksame Unter
stützung unserer Arbeiten den wärmsten Dank aus.
Köln, September 1929.
I. Hansen.