Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Weberchronik von Clemens Jäger 
so warend die rät dermaßen besetzet, daß die reichisten burger die 
regierung innen hetten und etlich wenig von handwerckern, wer inen 
gesiel, zu inen an die rät genomen wurden und järlichen ain rat 
den andren erwöllet und ires gefallens erneuerte-^, auch wurden 
die Höchen ämpter des rats offtermals verendert und in ander weg - 
und namen verkeret 2 , und überdas alles, so woneten die juden alhie 
in großer antzal, wöliche dem rat [43a] und der gemaind große unrue 
anteten. es mußt sich auch ain erber rat für sich selbs vil leiden und 
großen beschwerdv von gmainer statt wegen tragen, dann dieweil die 
vilfeltigen [teuren und ungelt so unwillig gegeben wurden und nicht >o 
erklecken noch raichen wollten, hat ain erber rat aus not gelt auf 
sich nemen und ab dem Rathaus ser vil leibgedings, und das umb ain 
geringes gelt, verkauffen miessen s . und in solicher auffnemung des 
gelts und verkauffungc der leibgeding haben die burgermaister und 
räte bürg und gut sein und sich solichs bei gaiselschafftlaistung ver-iz 
schreiben miessen^, und hat doch alles nichts ergeben wölken, alsodaß 
die fachen zwischen dem rat und der gemaind imerzu in ainem miß 
trau, Unwillen und sorgen übler regierung gegen ainander ge 
standen send. 
Und hat ain erber gemaind offtermalen gedacht, wie daß ben 20 
fachen mit Nichten bas geholfen werden möcht, dann so mit gutem 
frid und sraintlichem willen die bestendige zunftliche regierung alhie 
angerichtet und für Hand genomen würd. und habend die sachena 
dermaßen bedacht und bewegt, wie daß [es] in andren des Hailigen 
reichs stötten, wöliche auch bischöf« bei inen haben, denselben gantz ss 
glücklich und wol under irem zünftlichen regiment ergangen und also 
durch ain verainbarte und ainmuetige zunftliche regierung die gmaind 
und rat derselben stött an ehren und gut größlich zu- und auffgenomen 
und gute bürgerliche policei und ainigkait von inen gehalten [worden], 
a) und also ires gesallens erneuert o. d> grosse beschwerden v. o) vcrlausscn c. 
<I> die sach o. e) bischöfliche sitz b, c. 
1. 6. oben S. 79,9 u. Anm. 2. 
2. Außer dem, was oben S. 73 Anm.1 über den Wechsel zwischen Bürgermeistern 
und Pflegern gesagt wurde, ist über „Veränderungen" in den hohen Ämtern, wenn 
nicht etwa die verschiedenen Termine sür die Wahl der Bürgermeister bzw. der 
Pfleger gemeint ist, nichts von Bedeutung bekannt. 
3. Gasser unter 1352; Stetten S. 105. Man verkaufte das Pfund Pfennig 
für 8 Pfund. 
4. G. oben S. 75 u. Anm. 2.
	        

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