Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

144 Weberchronik von Clemens Jäger 
und beratschlaget, wie doch den fachen, domit nichts ergers daraus 
entstiende, zu helfen were, dann die fach fwar nun] so lang getriben 
fworden], daß zuletst die rät nicht wußten, ob sie in sitzendem rat 
sicher weren oder nicht», dieweil sie aber gedachten derb armseligkait 
und großen müe, wöliche die rät von gmainer statt wegen haben 
mießten, und darneben aus den Worten der gmaind so vil vernamend, 
daß« sie nichts anders dann allain die zunftliche regierung suchen und 
begeren, darneben sie als die alten rät und burger neben inen unver- 
schmecht an den räten getulden wollen, hat sie derhalben die Hand 
lung bester glimpflicher zu sein bedeuchto, wiewol sie ain groß ent 
setzen allain ab deme hetten, da die regierung in diser stat Augspurg 
(als eben bei iren zeiten) verendert und in ain zunftlich regiment von 
der gemaind verkert werden solte, daß es in künftig zeit ain ansehen 
haben möcht, als ob sie mit irer Person daran schuldig weren und der 
erberen gemaind zu solichem begeren ursach gegeben haben sollen, 
dieweil sie aber gedachten, daß es Got also schicket und es sein müßte, 
daß die regierung mit namen, ordnungen und anzal eben der zeit 
verendert werden solte, habent sie es iren eren nach und sonst bester 
leidenlicher geachtet und seind also des Handels ansang mit großer 
achtung gewertig gewesen«. 
[44a] Nun was ainer, Hanns Weys genant, des handwercks ain Weber 
und auch ain kellermaister 1 I der was gar ain weiser, wolberedter 
mann und hette zu dem freien, zünftlichen regiment großen lust, 
wölicher dann mer und für andern zu disem Handel rödt, derhalben er 
von der gemaind für achtbar, lieb und angenem gehalten ward, als 
nun die obristen der handwercker ir gelegne zeit ersehen, habend 
sie in dem 1368. jar den sontag nach Galli [22. Oktober] des abents 
die gantze gemaind ir Harnisch antzulegen, auch die gewören zu iren 
a) daß zuletzt die rät abnament, daß ain Verenderung des regiments beschehen wurde e. 
b) In den Hdschr. „die". e) sovil erwegen und vernemen künden, daß etc. c. d) „hat 
sich derhalben die Handlung" aus c, statt „derhalben hat sie die Handlung" in den andern 
Handschr. «) Diese Stelle aus o. In a und ähnlich in b lautet sie verstümmelt und zum 
Teil sinnlos: „bedeucht, wiewol sie ain groß entsitzen ab dem gehapt, daß sie irer regie 
rung von der gemaind spoliiert und entsetzt werden sollten, dieweil aber die regierung 
mit namen, ordnungen und antzal von der gemaind verendert werden sollt, ist es inen 
etwas iren ehren nach und sonst bester leidenlicher gewesen. 
1. Hans Weiß (Weis, Witzig, Wizzig) trats chon früher bei den Webern hervor. 
1362 war er Hauptmann des Weberhandwerks bei dem Zug gegen Zwingenberg; 
1363 wurde er als Ungeldherr aufgestellt (Beil. II zu Wahraus S. 252; Beil. Ill 
zur Chron. a, S. 159). — Uber das Amt des Kellermeisters der Weber, das er versah, 
s.Dirr, Augsburger Textilindustrie im XVIII. Jahrhundert in der Z. S. N., 
Bd. xxxvii, S. 22. 
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