Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Die Aufrichtung des Augsburger Zunftregiments 
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Handen zu nemen beweget\ und send aufs den Verlach» mit iren 
panern und sauen, der 24 gewesen send 2, mit gewapneter Hand zu- 
samen kamen; aber nicht darumbe, daß sie jemants gwalt anlegen, 
noch ainiche unbillichkait ertzaigen oder beweisen wollten, sonder 
s allain darumbe, daß die begerungen der gmaind dester sicherer vor 
mencklich fürgiengen und inen von den juden, auch von den gaistlichen 
kain eintrag noch unwitten beschehen noch [sie] veruntreut werden 
möchten derhalben sie aufs bemelten abent alle thor in der gantzen 
statt einnamend und dieselben von denen aus der gemaind allain — 
io mit handtwerckern — gantz ordenlichen besetzten!- und auch die gantze 
nacht« aufs allen gassen umbgiengen, mita ordenlicher Hut und wachen 
die gantze statt einnamen und versuchen, sie wurden auch zu rat, daß 
sie etlich aus der gmaind verordneten, die den zwaien Herren burger- 
maistern, Herrn Hainrich Herwarten 4 und Herren Conraten Bütschlin, 
is der zeit im ampt, antzaigen sollten, wie daß ain gantze erbere gmaind, 
arm und reich, etwas, so gmainer statt zu ehren und nutz laichen und 
gedeihen möcht, an die rät wollten gelangen lassen, derhalben sie in 
namen und von wegen ainer gantzen gmaind begerten, daß inen die 
Herren burgermaister aufs morgen, den montag, zu gewonlicher zeit 5 
20 ainen rat versamlen lassen wollten, wöliches von den Herren burger- 
maistern den gesanten zu ton bewilligt und zugesagt ward, doch mit 
bitt und ermanung, daß sie gute acht haben sollten, domit in disem 
zusamenhalten der gmain nutz kainen schaden entpfienge; dann wo 
ainiche unainigkait daraus volgen sollt, so künden sie selbs rechnen 
2S und verstehen, daß gmainer statt groß schaden und verderben, auch 
vil Mißgunst, nachred und unlob daraus entstehen, erwachsen und 
erschießen möcht. 
Als nun die nacht vergieng und die ratszeit hertzunachnet, [44 b] 
a) beweget, die dann auf dem Verlach o. d) ordenlichen und wol besetzten o. o) die 
gantze nacht, (allain meuteret und ander onru zu verhueten), c. d) und mit c. 
1. Siehe Mülich, S. 5, mit Anm.3. 
2. Bei dem Heerzug gegen Zwingenberg (f. 77 Anm. 2) waren die Handwerker 
in 22 Innungen mit ebensovielen Bannern geteilt gewesen. 
3. <S. oben S. 78. 
4. Heinrich Herwart <nach Jägers Herwartschem Ehrenbuch) Sohn des 
Heinrich H. des Alteren, vermählt mit Anna Zollrayer, war Stadtpfleger in den 
Jahren 1351, 1353, 1362, 1365, 1368 gewesen. 
5. Ein Ratstag war der Montag nicht, denn die Ratsversammlungen fanden 
damals an den Dienstagen und Samstagen statt; die Sitzungen begannen morgens 
um fünf Uhr. 
Städtechroniken XXXIV. 10
	        

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