Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Die Aufrichtung des Augsburger Zunftregiments 
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und Sighart» aus dem handwerck der bierbreuen*. dise sechs benante, 
erwöllte und ausgeschoßne Personen traten aufs ain ort und nament, 
inen selbs zu gut, ain underröd und wurden bei inen zu rat, daß sie 
kainen des rats zu ainem redner haben und bitten wollten, und das 
s allain darumbe, daß ainer erbern gmaind in dem, als ob sie under der 
gantzen gmaindd kainen so geschickten, der ir selbs fachen handlen künd, 
gehaben künden, spotsweis [etwas] fürgeworfen werden möchte, 
zudem were es auch ain nutz und wolstand, daß ain erbere gmaind 
iren rödner bei der Hand behalten sollt, und haben die erberen sechs 
io der gmaind gesauten mit gefallen der gantzen gmaind den Hannsen 
Weyßen° von dem handwerck der weder und kellermaister zu ainem 
rödner erwöllet, wölicher die fachen von wegen der gantzen gmaind <t 
gehandlet hat? [45a] wie nun alle fach zwischen den sechs gesanten 
nach notturft bedacht was, habend sie iren weg aufs das Rathaus, die 
is fachen zu handlen, genomen. und als sie in den rat eingefordert wor 
den feinde, hat Herr burgermaister Hainrich Herwart in namen aines 
erbern rats gesagt*: besonder lieben und fraint! demnach und ir 
gestern als aufs heut ainen rat zu versamlen begert habet, mit bericht, 
als ir euch habent« vor mir hören lassen, wie daß ir etliche fachen, 
2« wöliche gmainer statt Augspurg zu nutz und ehren raichen sollten, in 
aind erberen rat zu bringen hettet: dieweil nun ain erber rat jetzundt 
darumb versamlet worden ist, so will ain erber rat euer fürbringen 
anhören und vernemen. 
Darauff bemelter Weyß sein red gar glimpflich und beschaiden- 
-s lich vor rat angefangen hat. und hat erstlich ainem erberen rat an- 
getzaigt, wie daß ain erbere gmaind ain besondren, fraintlichen, guten, 
bürgerlichen willen gegen ainem erberen rat triege und sich jeder zeit 
in aller gepürlicher gehorsamkait ungespart leibs und Vermögens gegen 
ainem erberen rat ertzaiget und bewisen hett und solichsi noch heutigs 
30 tagsi- von hertzen und gmiet gerne ton und ertzaigen wollten', der- 
a) Eighart Schreiber c. b) „under der gantzen gemaind" aus o statt „under aller ge- 
maind*in aund b. o) Meisten oder Witzig o. <t> gemaind vor ainem e. rat o. o>„jcind" 
aus c. 1) zu inen gejagt«. g) euch dann habent c. h) an ain c. i) auch jolichs c. 
k) heutigs tags und fürohin. I) gern thun, ainem erbern rat allen guten willen gantz 
gehorsamlich beweisen und erzeigen walten c. 
1. Sighart Schreiber. 
2. Dieser Hans Weiß— der „Redhans"— war, abgesehen von seinen persön 
lichen Eigenschaften, zu dieser Rolle auch deshalb besonders geeignet, weil er der 
Vertreter des Weberhandwerks war, das schon damals als das wichtigste und größte 
von allen galt.
	        

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