Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Die Aufrichtung des Augsburger Zunftregiments 
163 
in sich haben), von ainem rat mit brieffen abgefertigt worden*, 
wöliche dem rat jeder statt zunftliche ordnung und gepräuch zu- 
gepracht haben, und hiezwischen, als die boten umb die Ordnungen 
der zunftbrieff außen gewesen, hat am erber rat den verordneten 
5 und ausgeschossenen der gmaind die järliche rechnung geton, und ist 
in guter rechnung erfunden worden, daß die Herren einnemer und 
baumaister, (so der zeit allain ain ampt gewesen ist), der statt 
schuldig beliben und gewesen» send 61 Pfund wirtzburger pfening, 
deren vast dreu Pfund zwen reinisch guldin tun, wöliche suma sich auf 
io 21 guldin erströcket. dargegen ist die statt für sich selbs 937 guldin und 
anderhalb Pfund und den Juden 2000 guldin schuldig beliben, shatj 
auch järlichen zu leibgeting 2911 Pfund Pfening zallen und erlegen 
miessend. jedoch ist ainem rat und gmainer statt die gantz steur, so 
erst an liechtmeß gefallen solt, gantz ° frei vorbestanden, also daß ain 
is erbere gmaind an solicher beschehner rechnung, als von des rats 
amptherren (gethan), ain gantz völlig, gut geniegen gehapt hat.? 
Es ist auch unser stattschreiber und ander mit im gen Ulm, die 
selbe zunftliche regierung zu erfaren, geschickt worden, also daß 
ainem erberen rata nichts höher angelegen gewesen ist, dann daß die 
2o zunftlich ordnung wol und wesenlich auffgericht und steiff gehalten 
a) „und gewesen" fehlt v. d) schuldig beliben. es ist auch cifunden worden, dah ain 
erber rat ain meriklichc summa gelts, die leibgeding järlichen zu bezalcn, aus im gehabt 
hat; jedoch ist etc. o. v) „gantz" fehlt o. d) „rat" aus c. 
1. Vgl. Dirr, Studien usw., S. 165, Anm.1, und Frensdorffs Beil, i zu 
Chron. A, S. 134, 26 ff., wo aus der Baurechnung 1368 („Legationes“) folgende 
Posten ausgezogen sind: „Jt. 2 guldin Ilgen Reghart gen Speier, gen Wurmentz, 
gen Mentz mit den briven von der zunfst wegen; it. 2 guldin Hansen Pantzer, 5 /3 L, 
wirtzb. gen Basel, gen Strauzburg, auch von brieven von der zunfst wegen." 
2. Diese Rechnung stimmt im wesentlichen mit der bei Dirr, Studien usw., 
S. 166, Anm. 2 aus dem Original mitgeteilten überein. In der Jägerschen „Vor 
bereitung des Rates", Bl. 26 d aber lautet sie folgendermaßen: „Es hat sich im 
übergeben ... nicht anderst erfunden, als daß ain e. rat etwan bei 2000 guldin den 
juden schuldig gewesen, weliche man desselben jars dem von Freyberg zu geben 
bedürftig, und aber dagegen in haimlicher behaltnus zur hilf in sürsallenden nötten 
ettlich tausent guldin in Vorrat befunden, so seind im teglichen haushalten auch etlich 
hundert guldin in gold sampt etlichen tausent Pfund Pfenning empfangen worden, 
zu dem allem hat ain e. rat noch ain gantze statsteur von seinen bürgern einzunemen 
im Vorrat gehapt, welche steuer dises Künstlichen Handels halben allererst nach weihen 
nächten eingenomen worden ist." Wie kann da gesagt werden, „daß das Übel regiment 
der alten geschlechter dem gemainen mann ursach gegeben, die zunftliche regierung 
m das werck zu richten? so man ... recht zu dem gründ besicht, so wirdet warhafftig 
befunden, daß damalen auch wie jetzt allain eerngeitz und gotgehässig unlust gegen 
den eerlichen geschlechtern, dardurch man sich in die obrigkait tringen will, die höchst 
und maist ursach gewesen ist."
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.