Die Aufrichtung des Augsburger Zunftregiments
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F. Das Verhalten der „Bürger" („Herren") bezüglich des
Eintrittes in die Zünfte zwischen 1368 und 1383
Wie aber ain erbere gmaind und derselben ausschuß jedermann
nach ordnung in die zünften treiben und beschließen haben wollen
s und derhalben etlich Herren verordnet, wöliche die zunften austailen
und vergleichen sollten, damit es in aller fraintlichkait vollendt und»
in sein zunftliche wirckung und gang käme, do habend etliche von den
bürgern alhie sich in kam zunft begeben noch kamen wollen, sonder
habent in offnem rat und dem ausschuß der gmaind zu verstan für-
io gebend, wie daß sie oder ire öltren in kainer zunft nie gewesen, auch
dem zunftlichen wesen nichts [56a] verwandt und nichts mit kainem
handwerck irer narung halben zu ton haben, bätten und verhofften, ain
erbere gmaind wurde« in bedenckung ires alten herkomens, und daß
sie allain sich irer renta, zins und gülten närten und behülfen und
zudem mit- den handwerckern nichts zu Handtieren noch zu schaffen
hetten, und daß fies auch in Übergebung und bewilligung der zunft
lichen regierung gegen« der erberen gmaind gantz willig gewesen
werend, sie also beleibeni und stet in kam zunft zwingen oder nötteni,
sonder sie dises und anders hierinnen, wie billich, genießen m lassen.
20 Dargegen aber die von der erberen gmaind antwurten, wie daß
sie sich aimcher absonderung von inen gar nicht besorget hetten, dann
ir nicht zwu, sonder ain burgerschafft in diser statt bisher gehalten
swordens, auch alle» [bie] gmainen mitleiden und beschwerden jeder
zeit mitainander getragen, und so nun jetzundt die zunftliche regierung
Ls auffgerichtet, darzu sie nicht allain bewilligt, sonder auch dartzu ver-
holfen und noch dessen in Übung und verhelf werend, sollten sie sich
derhalben recht bedencken und sich deren zunften, so inen gelegen sein
möchten, nicht eußerno, sonder sbewilligenj, daß sie dieselben gut-
willigklichen annemen und darein komen wollten.
Wöliches aber alles bei inen nicht hat erschießen mögen, sonder
habend aufs irer vorigen antzaigung verharrt, in mainung, daß sie
deren handwerck nicht gelernet, nochv geprauchen. was sie aber sonst
zu furderung des gmainen nutz in besitzung der rät als die, von denen
a) „und" aus c. b) geben c. c) zethun haben und verhofften, ain e. gemaind wurde o.
d) und daß sie sich der merer tail irer rent etc. o. e) behülfen, auch mit o. f) sie sich c.
8) ..gegen" aus o. b) gantz freuntlich gehalten und darinnen gantz willig gewesen weren o.
i) zu beleihen v. k) sie gar c. 1) zu zwingen oder zu nöten nit understeen c. m) ent
heben und genießen c. n) „alle" ergänzt aus c. o) zu eussern c. p) noch der
selben sich o.