Die Aufrichtung des Augsburger Zunftregiments
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[57a] Dise beschriebt^» Herren habend sich solichergestalt, daß sie in
zünften nicht kamen wollen, den verordneten aufs amen tag ange-
zaigt. als inen aber die mainung, daß sie aller und jeder gewerb
mießig stehen sollen, verkündt worden ist, do habend etlich dovon ge-
5 lassen * als die
Dachsen
Trechsel,
Bilenbach und
Lauginger 3
i° und habend sich in die zünften geton. und die
Rämen 4 ,
Pütrich 5 und
Schrencken 3
habend sich aus der statt hinweck gemachet, wöliche doch über ain zeit
is widerumb her in dise statt kamen send, es send aber jedes benanten
»> vorbeschribne o.
Entschluß gefaßt haben." S. zur Sache hauptsächlich Jägers „Stubenbuch"; Rem im
Anhang II zu Mülich S. 340 ff. und von den Neueren Strieder, >. c., S. 84ff.;
Dirr,'.Studien usw., S. 192ff. Der Geschichte der Geschlechter, die beiden „Herren"
geblieben, ist Stettens Geschl.-Gesch. S. 64 ff. (Abteilung V), gewidmet.
1. Vgl. Rem, l. c., S. 341; Stetten (Geschl.) S. 42; Strieder S.90.
2. Zur Geschichte der Familie Dachs s. Stetten (Geschl.) S. 50, Nr. 8. Am
häufigsten werden von ihr um 1368 genannt Hans Dachs der Ältere und der Jüngere.
Der erstere war 1350, 1355 und 1365 Stadtpfleger; Dachs der Jüngere war dessen
Sohn.
3. Zu den Villenbachern (Füllenbachern) s. Stetten (Geschl.) S. 44, Nr. 1,
zu den Laugingern S. 183, Nr. 11, Strieder S. 128 sf. Die Trechsel werden
bei ihm nur im Vorbeigehen erwähnt.
4. Die Rem sind vertreten durch Hans I. Rem, geb. 2. Februar 1340, f 1396,
verheiratet mit Katharina Bach, Bürgermeister 1375, 1381, 1386, 1390, 1392.
S. über ihn Stetten (Geschl.) S. 158, Nr. 1; Greifs, Tagebuch des Lukas Rem
(Augsburg 1861), S. 1, 80; Augsb. Chron. A, S. 43, 6; Strieder S.60f. —Er
trat nach Stetten zunächst ein in die Metzgerzunft.
5. S. zu den Pütrich: Stetten (Geschl.) S. 55, Nr. 18; Oberb. Archiv, XXXVI,
S. 152 sf., xu, S. 44 ff., zu Jakob PütrichI. zu Reichertshausen ebenda S. 68 f.;
Hubert, Freiherr von Gumppenberg, Gesch. der Fam. G. (München 1881)
S. 127. Jakob wird im Augsburger Söldnerbuch (Cod. Nr. 267 der Augsb. Stadt
bibliothek, S. 184) noch im April 1369 bei dem Zuge der Stadt gegen die von Secken
dorf auf Monheim unter den „cives“ genannt, verließ aber schon bald darauf Augs
burg und führte in den nächsten Jahren grimmige Fehden mit seinen bisherigen
Mitbürgern.
6. Die Schrenk werden bei Stetten, ohne daß etwas Näheres über sie bei
gebracht würde, nur dem Namen nach erwähnt. Ein Marquart Schrenck findet sich
unter den vornehmen Augsburger Bürgern, die sich im Jahre 1373 dem Kaiser für
die ihm von der Stadt zu entrichtende Geldsumme als Bürgen verschreiben mußten.
Er war vermählt mit Margareta, einer Tochter des Konrad Minner.