Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Web er chr sink von Clemens Jäger 
geschlechts nicht alle Personen burger worden, sonder shabens etwan 
ire gebrider und frainden von inenv sich in die zünften eingelassen, 
und send auch lang in zünften und handwerckern befunden worden, 
wöliche wol zu benenen weren*. daß aber die geschlechter jetzundt an 
vilen tabula mit wen Wappen mit ainer merern antzal, dann hie ver- s 
tzaichnet, zusamen gemacht werden 3 , das bringt diser beschreibung 
kam Mangel, dann der Herren burger geselschafft nach ansang der 
zünften in zwelf jar frei, offen, unversperrt gewesen ist 3 , und derhalben 
ire namen erst hernach in beschließung wer stuben gemeret worden 
fenb 4 , wöliches an ain ander ort, do von solichen fachen gehandlet, io 
zu beschreiben gehöret. 
a) gebrueder, vettern und freunde sich von inen gethon und sich etc. c. 
1. Rem, 1. c., S. 339, 6. 
2. Eine solche „Tafel" hing in der Herrentrinkstube. Aber auch in Chroniken 
findet sich häufig diese Zusammenstellung der „Geschlechter" und deren Wappen, 
bei Gasser c. 1501 f. 
3. Von 1368 bis 1383, also 15 Jahre lang. 
4. Der alte Ulrich Sulzer (1463—1545) erzählte Jäger, wie dieser in seinem 
Geschlechterbuch (Cod. 283 Oefele in der Münchener Staatsbibl.) Bl. 4a, berichtet, 
unter Berufung auf Mitteilungen seiner Eltern und anderer „treffenlicher, warhafster 
Leut" über die Schließung der Geschlechterstube solgendes: „Nämlich daß nach ansang 
der zünften (1368) in 12 oder 14 jaren die geschlechter und zünften offen gewesen 
seien und in solcher unverspörten, offnen zeit die geschlechter zu der gemaind in 
zünften und hinwiderumb die von zünften zu den von geschlechtern, wie dann noch 
im brauch, zusamengeheirat haben, wie es dann sedem sieglich und gelegen gewesen. 
... Da wollte sich immerzu unruo, zanck und Unwillen under inen begeben im fall, 
daß ir villeicht zu vil werden wollen ... Jnsolchen jarenwas ain treffenlicher burger, 
der geschlechter ainer, hie in diser statt, Hainrich Partner genant, ir Wappen ist3 rot 
schlisse! in ainem weißen Veld, faß mit wonung in dem großen haus aufs dem Hohen 
wege, welches jetzund die Welserischen erben inn haben, diser Partner hett 3 schön, 
frum döchter all in ainer kurtzen zeit under die zünften und käme under die ge- 
fchlechter verheirat, ob welchem die von den geschlechtern ain Verdruß empsiengen 
und nach wegen trachteten, wie sie ir versamlung der geschlechter beschließen möchten, 
dann sie immer gedachten und vermainten, wann ir gemainfchasst. .. also frei, un- 
verspert und offen were, wurden sie bester leichter und geringer von der gemaindt 
angesechen und gehalten; wo aber dise beschlossen wurde, also daß kainer on hoche 
ursach oder durch Heirat in ir gewarsame und geselschafft kamen möchte, dann irer 
onedas genugsam wären, so wurden sie sampt iren Weibern, kinden und geschlechten 
in Hochzeiten, täntzen, zechen und andren erlichen schimpfspielen bester erlicher und 
teurer von menigclichen angesehen und gehalten und möchten auch ire kinder bester baß 
nach ehren versechen und darneben vilem zanck, unrue und Widerwillen entgen. und 
nach vilem bedencken wart diser weg von inen gefunden: nämlich daß sie es mit den 
zünften anfachen walten, und gabent die suchen den zünften solcher gestalt zu erkennen 
und sagten, wie daß gar ain unzimlicher prauch in diser statt Augspurg were, nämlich 
im fall, daß alle zünften ainem jeden frembden, so allererst herkome, also frei offen 
stehn sollen und der lang ingesessen burger, dessen eitern— vatter und muotter— 
lange zeit allste gewesen, gezogen und gehören und in steuern und wachen, ungelten, 
zügen und raisen mit gemainer statt mitleiden gehabt, in allem gehept und gelegt, 
auch mit leib und gut sich gegen ainem erbaren rat in allen bürgerlichen fachen ge-
	        
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