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Weberchronik von Clemens Jäger
inen an den rat beruftet* und in dem namen Gottes zu der ersten
burgermaisterwahlen gegriffen und habend Herren Johan Vögelin, (so
der gemaind zuvor den aidt gegeben) 1 2 3 , aus den bürgern und her
Hanns Wessispruner aus der zunft der fcmffleute 3 5 mit ordenlicher
wähl erkieset und erwöllet. und habend alle Herren des Hainen und 6 7
des großen rats, auch die gantze gmaind den Herren burgermaistern
mit geläuter sturmglogken den bürgerlichen aidt geschworen*, daher
noch heuts tags derselb geprauch mit der sturmglogken, die zu der
burgermaisterpflicht zu läuten, herriert und gehalten Wirt, und an
demselben tag habend alle Herrn des klainen und großen rats mit- 10
maltzeiten und zu dem bad zu gon 3 amen frölichen tag gehept, und
habend die alten rät dem neu erwölten rat umb 35 pfundt würtzburger
pfening wein in die zünften und burger ausgeschencket.
Und dise nachvolgende Herren send von den zünften erst
mals an die rät, zu burgermaistern und zunftmaistern u>
und andren des rats ämptern erwöllet worden inmaßen,
als sie nachvolgend:
Bon den bürgern 3 :
1) Herr Hanns Vögelin, 3) Herr Hainrich Herwart,
2) Herr Perchtolt Niederer*, 4) Herr Pauls Pfettner 8 * , -o
1. S.die auf die Wahl von „Bürgern" sich beziehende Stelle des zweiten Zunft
briefes beiFrensdorff, Beit I, zuChron. A, S. 136,5, und vgl. oben S166Anm.5.
2. S. oben S. 160,12.
3. S. oben S. 169,8.
4. Zu den Formalitäten bei der Bürgermeisterwahl und den dabei geschworenen
Eiden s. Dirr, I. c., S. 185, 213.
5. P. H. Mair macht in der für ihn gefertigten Abschrift des Bürgermeister
ehrenbuchs zu diesen Worten die Randbemerkung: „Haben im bath ieren miesamen
schwais von inen geweschen, damit sie ire neue, spitzige zunftmaisterhiedlen nach
dem badt aufsetzen linden" usw.
6. S. oben S. 166 Anm. 5.
7. Berthold Niederer war 1342, 1349, 1350, 1355 Psleger gewesen.
8. Paul Psettner, der Sohn Paul Pfettners des Älteren, der 1325 als Rats
Herr genannt wird; er war vermählt mit Margareta, einer Tochter Ulrich Jlsungs,
war 1366 Stadtpfleger, 1367 mit Herdegen von Katzenstein Führer der gekrönten
Helme gewesen, die die Stadt Augsburg dem Grafen Eberhard von Württemberg
gegen den Grafen von Eberstein zu Hilfe schickte (Stetten, Geschl., S. 119). Im
Zunstregiment war er außerordentlich tätig und ließ sich namentlich zu vielen und
wichtigen Gesandtschaften „gebrauchen". Er war Besitzer des Hauses D 281.