Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Weberchronik von Clemens Jäger 
nussen getreulich gehorsamen, nachkomen und geloben wöllen und 
diser Handlung halben Segens ainander kain unfraintschafft tragen 
noch haben sollen, weder haimlich noch offenlich, weder mit Worten 
noch mit wercken, in kain weis noch weg. und wer solchs überfür, den 
wollt ain rat darumb straffen an leib, ehr und an gut, nach dem das s 
übersaren ain gestalt het. 
1468. 
[113b] Es ist auch in disem jar aufs begeren der zunft von Webern von 
ainem erbern rat dise ordnung und satzung gemacht worden, nämlich 
zum ersten von des guts wegen, so man ungeschauet hinausfürt. io 
davon hat ain rat geredt die mainung, daß fürohin kain gut, so hie 
gewirkt Wirt, ungeschauet außer diser statt nit geführt werden soll 1 , 
wer das darüber tätte und sich das kuntlich erfünde, den oder die 
sollen und mügen zunftmaister und zwelfer von Webern nach ge 
stalt der fach straffen, zudem ainem rate sein ferrer straff und oberkait i5 
vorbehalten sein soll. 
Zum andern von der geschauer wegen, davon hat ain rat gerödt 
die mainung, daß zunftmaister und zwelfer von Webern geschau- 
maister, wie herkomen ist, nemen mügen, doch fürnemlich also, daß 
sie fleis ankeren und geschaumaister nemen, die das handwerck würken 20 
und arbeiten und zu solchem taugenlich und geschickt seien, und sonder 
lich Personen, die am maisten anhaim bleiben mügen und die außer 
halb der statt nit kauffmanschafft treiben? 
Zum dritten von den, so wollherrenknecht werden, davon hat 
ain rat gerödt und zugeben, daß kain Weber achie, die zeit und er das n 
handwerck würckt und arbait, kain wolherrenknecht werden noch sein 
soll, in kain Wege? 
Zum vierten von der leitet wegen zu verleihen, davon hat ain 
rat gerödt auf verwilligen der von Webern also: wenn nunfüro ain 1 2 3 
1. Zur Erhaltung bzw. Hebung des guten Rufes, den die Augsburger Weber 
waren genossen. Dem gleichen Zweck diente auch die in dem nächsten Absatz berichtete 
Beiordnung des Rates. 
2. In der Weberordnung von 1549 <cock. germ. 2024) Bl. 29a heißt es, dieses 
Gesetz ergänzend: „Wann auch die geschaumaister... geschäfft halb nit hie sein oder 
anderswo ehehasfter Ursachen halber der geschau nit auswarten möchten, so sollen der 
oder dieselben guet macht haben, ein andern erbern mann seines handtwercks an 
sein statt zu verordnen" usw. 
3. Dieser Beschluß wurde öfter, so auch 1502 erneuert. Demer, I. c. S. 443,1. 
— Man wollte damit wohl der Versuchung zu unzulässigen Machenschaften vor 
beugen.
	        
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