Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Stücke, die A. Weber betreffend. 1468. 1490 
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kellermaister abstet oder abgat, daß dann füro ain andrer kellermaister 
durch amen zunftmaister, zwelfer und sibenmaister mitsambt den 
maistern von Webern, so ir gut in denselben keller geben und darin 
haben, erwölt und genomen werden solle, wie von alter herkamen 
s ist 1 , nämlich aufs redlich, genügsame bürgschafft*, doch zu allem ob- 
geschriben sei ainem rate sein oberkait und ferrer Notdurft nachzuge- 
dencken vorbehalten. 
1490. 
[124b] In disem jar hat unser bischof, ainer von Zolern, abermalen 
w seinen Hochmut denen von Augspurg erzaigen wollen, nachdem er 
vil Mutwillens schon zuvor angefangen und wir zur erhaltung unserer 
gerechtigkait ime nichts nachgeben wollen^, hat er zuletst unsere 
baurn abermalen der steur halben wollen zwingen, [infolge] dessen 
sich die baurn zu Menchingen auf unsern vertröst zu ainer gegenwöhr 
gerichtet und den kirchhof zu Menchingen eingenomen haben; dann der 
bischof het schon im Algew allen baurn und vom adel, mit roß, Harnasch 
und gewher gerist, aufgepoten. er war auch selbs persönlich im seid bei 
inen. als solches ain rat gewar Wirt, last er vonstundan viertailen in 
diser stat durch alle zunften und nimbt den vierten mann in grosser eil, 1 2 3 
1. D. h. das Kellermeisteramt im Weberhaus. — Die öfter angeführte Handwerks 
ordnung enthält auf Bl. 11a folgende hierauf bezügliche Stelle, die zeigt, wie sich die 
Sache schließlich gestaltet hat. Die kellermaister sollen alle jar zu Pfingsten ire ellen- 
stäb ... auflegen und irer glübd des vergangnen jars loß sein. alsdann soll esjzu der 
zunftmaister und der zunftf gefallen steen, dieselben zu vor gewesen kellermaister oder 
andere an ir statt zu nehmen und zu erkiesen, welche alsdann zu disem ambt erkiest 
werden, die sollen nit macht haben, vor ausgang des jars Urlaub zu nehmen, hergegen 
sollen jzunftmaister und zunstj kamen one bewegliche Ursachen entsetzen, es were dann 
fach, daß er der ordnung nit gelebet oder sonst in andern fachen handlet, das nit billich 
noch verantwortlich were." Der dem Kellermeister vorgelegte Eid lautet (581.25b): 
„Ir werden schwören, daß ir bürgern und gasten, reich - und armen, recht elen und 
maß geben, auch gleiche underkäuffel sein zwischen reichen und armen, bürgern und 
gasten und den zettel, so Euch fürgelesen Wirt, auch halten und dem genueg thuen 
swollets, alles getreulich und one geverde." — S. zu den Obliegenheiten der Keller 
meister: Dirr, Augsburger Textilindustrie im 18. Jahrh. Z.S. N., Bd. XXXVU, 
<5.22. 
2. Wegen der hohen, in ihre Hand gegebenen Werte. —Handwerksordnung, 
Bl. 25a: „Item die bürgen werden geloben unverschaidenlich, einer auf den andern, 
was schaden von ime — dem kellermeister — oder den seinen im keller oder ufm 
haus sverursacht wirds, das werden die bürgen ausrichten unverschaidenlich." 
3. S. zu den in Rede stehenden Händeln zwischen der Stadt Augsburg und den 
Augsburger Bischöfen wegen der von diesen ausgeübten Besteuerung der in den 
Dörfern „an der Straß" <von Augsburg nach Schwabmünchen usw.) sitzenden 
Bauern die gründliche Abhandlung A. Schröders „Die .Straße' und die hoch- 
statische Straßvogtei" im Archiv für die Gesch. des Hochstists Augsburg",V S. 578 ff., 
bes. S. 584 ff.
	        
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