Stücke, die A. Weber betreffend. 1491
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Von kauffleuten zwen, von Webern ainer und darnach von den andern
15 zünften 7 mann mit dem loß und abwechslung an das gericht
geben und genomen werden sollen, also daß mit dem obristen richter
12 Personen an dem statgericht in allen fachen sitzen und urtailen
s sollen, und nachdem die alten burgermaister in ainem umbwechsel als
die obristen richter an dem stattgericht gesessen, hat ain e. rat für
das besser abgenomen und geordnet, daß die alten Herrn burger
maister hinfüro in den raten beleiben und von gemainer statt nutz
und notturft ratschlagen helfen sollen; doch wann es an dem Herrn
10 alten burgermaister von Herren an dem glicht zu sitzen feie, daß dann
ainer von Herrn ine an dem statgericht verwesen, sitzen und urtailen
soll. desgeleichen soll auch mit dem Herren alten burgermaister von
der gemaind, so es an ine kompt, auch beschehen, und daß jedem richter
acht Psening, so zu rechter zeit kompt, gegeben, welcher aber aussen
15 beleibt, 8 psening zu peen genomen werden soll 1 .
1. Gasser c. 1712 (kurz). — Ratsbuch Xlla, Bl. 130b: „Uff Mittwoch sannt
Thomas tag in den Hailigen weihennächtseiertagen, 21. Dez. anno -Io. 1491 hat ein
rat angesehen, das gericht diß jare also zu besezzen, daß anfängklich zwen uß den von
Herren, zwen von den von kauffleuten und ainer von den Webern durch ein erbern
rat erwellt und genomen, und daß darnach die übrigen siben richter aus den andern
und übrigen zünften durch ain freie Wahl geweelt werden füllen, doch also, daß
usser ainer jeden derselben zünft nit mer dann ainer genomen werde. — Und nach
dem etliche jar mit guter gewonheit herkamen ist, so die burgermaister ain jar ir
ampt verwesen haben, daß sie darnach an das gericht gesetzt worden und das ain
zeit als oberst richter verwesen muessen und nun die läufs diser zeit schwer und
ungetreu sind, so vermaine ain rat, daß nutzer und besser sei, sie beleiben in ainem
rat und helfen ratschlagen und handeln das nutzzest und best als ander, dann daß
sie an dem gericht sitzen sollen, und hat daruff angesehn, wann es am nechsten
daran kumpt, daß ain alter burgermeister von den Herren an das gericht geen solt,
daß ain rat ainen uß den von Herren, und so es darnach an den alten burgermaister
von zunften komet, ainen uß den von zunften nemen und weelen, deren yeglicher
sein gebürende zeit das gericht als ain oberster richter verwessen solle, alles untz
ains rats widerruffen. — Ferner so hat ain e. rat angesehen, daß dem gerichtschreiber
bei seiner Pflicht ernstlich befohlen werden solle, daß er die richter, so ongehorsam
sind, sovil an jedem richttag on urlob ußbeleiben, aigentlichen uffmercken und die all
Monat ainem rat in schriften überantworten solle, umb solch ungehorsam ain jeder
richter also gestrafft werden [fülle], daß er von ainem Heden ußbeliben tag acht
Pfenning ze peen on gnad geben sol, es wäre dann sach, daß ain oder mer richter
so gefarlich ußbeleiben, daß er diser peen nicht achten wollte, gegen dem- oder den
selben wurde ain rat ferrer straff sürnemen und handeln, als sich gebürte. — Uff
afstermontag nach der heiligen dreier künig tag [11. Januar) anno 1491 ist die
mainung den richtern in ainem rat, als sie schwuren, eigentlichen zu erkennen
geben und dem gerichtsschreiber uffmercken zehaben, wie obsteet, befolhen und
dabei gesagt worden, daß er darin fleiß fürkern, dann er das umbsunst nit thun
solle." — S. die neue Zusammensetzung des Richterkollegiums im RB. Xlla,
1492, Bl. 19a.