Stücke, die A. Weber betreffend. 1807
341
1507.
133t>] Es ist in disem jar der rörkast, so vor dem Weberhaus gestanden,
von wegen daß vor dem Weberhaus zu dem Handel und marckt Platz
gnug werde, herab für des Laugingers Haus gesetzt worden*, wo er
5 dann noch heutigs tags gesehen Wirt, darauff ain handwerck von
Webern sein sitz gemacht und mit glendern umbfangen, als noch im
geprauch ist.
1512.
[135b] In dem monat November dis jars hat das handwerck von Webern
ain großen aufstos mit denen von ferbern gehabt, und was die fach:
die von ferbern wollen, daß man allerlai frembde gewürck, was
besser war dann das hieig gewürck, alhie ferben lassen solt, als ober-
lendische leinwat, Eisner- 1 2 , Galler-, Leukircher-, Kempter-, auch holen-
dische rohe leinwat, grau, schwartz, rot, plaw, grien und von allen
15 beifarben, das dann die erbarn von Webern nicht zugeben und be
willigen wollen; sagten, es precht irem gewürck ain große Verachtung
und nachtail, und erzelten ainem e. rat vilerlai Ursachen, daß es inen
schädlich sein wurde, und sagten, daß sie solche leinwat zu Nürmberg
und anderswo ferben lassen solten. dargegen sagten die ferber, es were
20 das Wasser nicht verhanden an denselben orten, also nach vilem und
langem anhören zu baiden tailn hat ain e. rat ainen ausschuß von
dem clainen und grossen rat und sonst von baiden tailn deren von
Webern und ferbern gemacht und zu dem Handel verordnet, die habend
die fachen ermessen und volgends die mainung ainem e. rat ange-
2b zaigt. der hat inen, baiden tailen, ain tag, nemlich den montag nach
Catharine s29. November] auf das Tantzhaus zu kamen vertagt und
benennet, alda wolle inen ain e. rat der strittigen fachen halben ainen
entschid geben, als solches ist beschehen, habend inen die verordneten
Herrn des rats disen entschid geben, nemlich: daß ain e. rat, auch der
30 ausschus, von baiden. tailn darzu verordnet, alle fach gantz wol be
wegt haben und nicht erfinden mögen, daß es ainem handwerck von
1. Vgl. oben S. 220. 1433 wurde nach Beseitigung des ersten „Rörkastens" der
zweite vor dem Weberhaus errichtet (Zink S. 155, 9). Im Jahre 1507 wurde dieser
abgebrochen und vor dem neben dem Weberhaus stehenden Laugingerhaus neu aus-
gestellt. S. in den BR. des Jahres 1508 auf Bl. 106s die „Costung des neuen stainin
rörbrunnen und die verschiedenen dort ausgeführten Posten auf Bl. 106b. 1599
erstand dann, wieder mit einer kleinen Änderung des Standplatzes, der noch stehende
berühmte Mercurbrunnen, der als der schönste der Augsburger Kunstbrunnen gilt.
2. Eisner leinwat —Leinwand von Jsny.
Städtechronikn XXXIV.
16