Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Stücke, die A. Weber betreffend 1513 
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hie was und ein zeitlang zerran, alsodaß gar wenig kausfleut wollen 
hetten, die sie nicht ausgeben, sonder allain denen, so sie es verganten, 
geben walten, welches den Webern zu grossem verderben und schaden 
kam, alsodaß iren vil verdürben und in den krieg luffen, das alles 
zu Regenspurg erlanget, ernennte achtbriese öffentlichen angeschlagen und, wer hie 
rüber gehandlet, derselben haab und gueter aufs den straffen allenthalben arrestiert 
und in verpot gelegt, und walten alsdann die kausfleut, daß dieselbigen gueter re- 
laxiert und entschlagen wurden, so mueßten sie denselben Herren am summa geltz, 
als ain-, zwaihundert oder vierhundert guldin bezalen, damit die gueter herauß 
unverhindert komen möchten, gleicher gestalt hat der röm. kaiser in disem langen krieg 
wider die Venediger auch gehandlet. dem mueßt ein kaussman, von zwaihundert sam 
kauffmanschaft von Venedig herauß zu fueren, ain summa geltz von dreitausendt 
ducaten ain jar lang umbsonst leihen, alsdann wurden seine gueter durch ain ge- 
maine Paßporten gesichert, doch mueßt er den gewonlichen zoll davon bezalen. und 
ward ain regimentherr auß Jnnßprugk vom kaiser gen Augspurg gesetzt, der solche 
summa geltz einnam, darfür sich die rentkamer zu Jnßprugk verschreiben mueßt. 
zu disem ist zu dem osstermalen solche ordnung verendert, auch die acht erstrecket 
worden, deshalben es vilerlai schaden und anfechtung under den raten und kauffleuten 
gegeben hat. es hat sich auch zu mermalen zugetragen, wann die Herren von der Laither 
und Bern die sachts anschlagen wollen, daß die kausfleut mit ainer benannten summa 
geltz die abgehalten haben, biß ire gueter sampt den kausfleuten anhaims aus Venedig 
kommen seind, und obschon allerlai beweglich Ursachen klagsweiß fürgepracht wurden, 
so haben doch dieselbigen gar nicht gelten wollen, hierdurch alle wahren vil bester 
thewrer worden, so hat auch der kaiser sein gemuet dahin gerichtet, wie Sein kay.mt. 
nicht allain die Venediger mit dem krieg bezwingen, sonder auch den Handel auß 
Venedig in die Niederland bringen möcht, wie dann auch letztlich beschechen, als an 
seinem ort beschrieben werden soll." — Dieser Lrt ist Bl. 274b, wo es heißt: „König 
Emanuel von Portugal hatte ... etliche jar her durch seine gestrenge, ersarne kriegs- 
leut die Jndias zu dem osstermalen mit solchem grasen genieß besuecht, auch mit der 
zeit einen solchen grossen reichtumb an gold, silber, auch grossen orientischen berlin 
sampt allerlai spetzereien haufsenweis järlichen erlangt, daß ime ernennte! könig 
Emanuel den könig zu Calicut in dem fernen Jndia zu bekriegen fürgenommen, 
zu welchem fürnemen könig Ferdinandus von Hispania etc., welcher dem Portuga 
lischen könig zwuo töchtern nacheinander zu der ee gegeben, ime getrewlich beholsen 
gewesen, und haben beide könige mit rat des löblichen kaisers Maximilian!, welches 
mt. baiden königen mit freundschasft biß in den vierten gradum und sipschasst 
verwandt gewesen, dahin gehandlet: wan Got und das gelück zulassen würd, daß dise 
baide könig die zwue herlich stet und claussen Ade und Tüo, welche die durchfart über 
das Rot mör beschließen, gewinnen und in ire gemalt bringen möchten, daß als 
dann die schissart von Lisibona auß aufs die Niderland geeicht und gewendet, auch 
mit nützlichem pact verkausfet möchten werden, der löblich kaiser hat auch dise 
begerte stück und ratschlag nicht verachten wölken, sonder hat die mit großem sleiß 
zu hertzen gesüret, auch bei sich selbs dahin beschlossen, daß solches fürnemen und 
begern, so das in das werck gepracht und versetzet werden möcht, Got, dem allmechtigen, 
und dem Hailigen christlichen glauben erlich, auch zu undertruckung des Haidnischen 
glaubens dienstlich, zudem Seiner mt. eniklin sampt den Niderlanden vast nützlich 
und den Venedigern, seinen verächtlichen feinden, gantz nachtailig sein und laichen 
wurde, und hat darauf in solliches begern baider königen nicht allain bewilliget, 
sonder die auf das hefftigest zu solchem irem vorhaben angeraitzet. also hat der all- 
mechtig Got der christenhait sovil gnad mitgeteilt, daß die ernennte könige von 
Portugal, Hispania und Aragonia dem könig von Calicut Nicht allain vil herucher 
und reicher insulen abgetrungen, sonder auch mit der zeit die zwue herliche stat m 
Zndia, Ade und Düo, ritterlichen gewonnen, auch in iren gemalt gepracht und dieselben 
von neuem erpawen lassen und gesterckt haben, damit ist die durchsart des Roten mürs
	        
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