Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Stücke, die A. Weber betreffend. 1519 
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Dieweil ain erber rat diser stat Augspurg jetzo ain zeither be 
funden hat, daß aus manigfaltigen abwesen der ober- und ander 
lichter und urtailer an disem statgericht alhie mercklich mengel und 
Verhinderung der abfertigung rechtlicher fachen täglich sich zugetragen 
5 haben und eingerissen sein, und damit aber hinfüro die bemelten 
Mängel und Verhinderung, als vil muglich ist, verhuet werden, so 
hat bemelter rat in crafft seiner obrigkait ferrer geordnet, gesetzt und 
erclert, daß hinfüro an dem statgericht zu Augspurg zwaintzig lichter 
sein sollen, nemlich zwen von Herrn, zwen von kaufleuten und darnach 
io von den andern sechzehen zünften allwegen ainer, zu den dann zu 
jeden quatembern ain erwölter oberrichter aus dem rat gegeben 
werden, die ainundzwaintzig das bemelt statgericht besitzen und ge 
schworn ober- und ander lichter und urtailer sein und haißen sollen, 
wie es dann derselben aide und gepurender Wal halben bishere ge- 
i5 halten und gepraucht worden ist und hinfüro ains jeden jars durch 
ain erbern rat fürgenomen und gehandelt Wirt; und nemlich daß 
allweg am statgericht ain oberrichter und uff das wenigist zwelf lichter 
sein, sitzen, gericht und recht halten und sprechen sollen, wie sich ge- 
Pürt ungefarlich. 
ro Und dieweil das statgericht mit ainer bestendigen ordnung be 
setzt worden ist, hab ich auch den lichter in der zwelserlinien, oben 
beschriben, järlichen verzaichen wollen, deren Mauritz Bömel der 
erst gewesen ist 1 . 
richter sein, sitzen, gericht und recht halten und sprechen sollen, wie sich gebuert un 
gefarlich. die sollen auch von s. Georgen tag (23. April) an biß aus Michaelis <29. Sept.) 
an allen gewönlichen gerichtstagen zu sieben Uhren nidersitzen und recht halten und 
sprechen biß aus neun uhr vormittag, aber von s. Michaelis biß auf Georgi an allen 
gewönlichen gerichtstagen zu acht Uhren nidersitzen, gericht und recht halten und 
sprechen biß auf zehen uhr vormittag, darumb sie auch ire belonung, wie von alter 
Herkommen und der gebrauch gewesen ist, haben und einnemen sollen, ob aber am 
richter aus obgemelt zeit der 7 oder 8 uhr, wie gemelt ist, am gericht nit erschiene und 
ehafft ursach und entschuldigung seines ausbleibens nit hette noch gehaben möcht, so 
soll er zu derselben jeden zeit sein gebuerenden sold verloren haben und dartzu für 
sich selbs acht Pfenning ainem rat und gemainer statt Augspurg bezalen. dergleichen 
soll es auch mit dem oberrichter nach anzal seines solds gehalten werden, doch mag 
ain jeder richter umb ehehaffter ursach willen Urlaub vom oberrichter begeren. und 
ob der oberrichter auch mit geschefften beladen were, so hat er macht, am andern 
oberrichter, im gemeß, an seine statt zu erbieten; wo er aber das nit thun und also 
ausbleiben würde, so soll er alsdann mit obbemelter peen bestrickt und die nach 
anzal seines solds zu bezalen auch schuldig sein." 
Jäger führt im Widerspruch zu diesem Statut in diesem Jahr und weiterhin 
zwei Richter von den Webern aus. Vielleicht ist der zweite als evtl. Ersatzmann des 
ersten zu betrachten.
	        
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