Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Stücke, die A. Weber betreffend. 1539.1544 247 
Das lang garen hat dis jars wider seinen eingang in dise stat ge- 
nomen, welches dann ainer lieber weder der ander gesehen hat, und 
ward ordnung und geschau damit fürgenomen, in maßen als sie noch 
heut gesehen wird*. 
s 1544. 
[I51t>] Jn disem jar im monat junii wurden etlich vil barchattuch rosin- 
sarb geferbt, welches ainem e. rat angetzaigt ward dergestalt, als solte 
folliche färb nicht werhafft sein und dem Handel im rotferben, auch 
dem einkomen des rats ain Mangel Prinzen und nachtailig sein. 
i° derhalben ain e. rat dahin erkannt und beschlossen hat, daß hinfüro 
kam barchattuch, welches rosinfarb geferbt, geschaut werden solle, 
und sollen auch die gschaumaister darob sein, daß hinfüro kains ge 
schaut noch besigelt werden solle 2 . 
1. Zur Sache s. oben S. 238. - RB. XV, Bl. 161s: „Als uff 28. tag julio 1539 
Herr burgermaister Seitz, Ulrich Heckel, neu und alt Zunftmeister, und Moritz Bemel von 
wegen gemainer erbern zunft von Webern vor ainem e. rat erschinen und umb rat 
angesucht und begert haben: nachdem jetzo an gärn grosser Mangel were, daß ain e. 
rat gemainem handtwerck zu gutem beraten und beholfen sein wollte, darauff ain 
e. rat inen zu antwort geben, daß bemelte zunftmaister sollen ir anbringen ainem 
gantzen handtwerck anzaigenund fürhalten, und sover ain gemain handtwerck bei inen 
selbs befinden und ermessen könnten und möchten, daß das lang garen gemainem 
handtwerck nützlich und zu erhaltung gemainen handwercks dienstlich feie und dann 
von dem gemainen handtwerck das lang gärn herein zu lassen an ainen e. rat begert 
werde, werde ein e. rat sich gebürlich halten und ertzaigen, welches von bemelten 
Herren an ain handtwerck gelangen zu lassen angenomen und darauf ain gemain 
handtwerck zusamen berussen und ain merers umbgehen lassen haben, und wann 
nun durch weit das merer als nemlich mit 725 pe^onen angesehen und erlent ist, 
daß das lang gärn widerumb herein gebracht werden solle und nur 108 Personen, die 
das lang gärn nit haben wollen, gewesen, und aber aus dato bemelte Herren zunft 
maister sampt etlichen zwelsern von Webern vor rat erschinen und von handtwercks 
wegen angeruest, gebeten und begert haben, daß ain e.rat gemainem handtwerck 
von Webern zu guetem das lang gärn widerumb herein fueren und komen lassen 
wolle etc., hat demnach ain e. rat bemelten Herrn neu- und alten zunftmaistern und 
zwelsern von gemains handtwercks wegen beschehen anruessen, bit und begern und 
gemainem handtwerck zu nutz und gutem angesehen, erkennt, bewilliget und zuge 
lassen, daß das lang garen widerumb herein komen, gefuert, alhie verkaufst, ver 
schlissen, gewirckt und verarbeit werden möge, doch aus ains e. rats widerruessen 
und abschaffen, dann ime ain rat hierinn sein handt und oberkeit in allweg offen und 
bevor halten will. actum 12. tag augusti anno etc. 1539. 
2. Ratsdekr., Bd. XV11,10. Juni 1544, Bl. 105b: „Als sich Ambrosi Mail wider 
die e. vorgeer von Webern beschwert und beclagt, daß sie ime bis in fünfzig rohe, 
ungeblaichte und aus presill geferbte tuch arrestiert und nit gestaten walten, dieselben 
geschauen, siglen oder verkaufen zu lassen, mit bitt, daß ime ditzmals solche tuch 
relaxiert und zu verhantirn gestatt wurden, hat ain e. rat nit allain abgedachte borgen 
>n irem für- und einbringen gehört, sonder sich auch aller gelegenhait diß Handels nach 
notdurst erkundigt, und dieweil aus mererlai antzaigen und bericht befunden wiert, 
daß mit solchen aus presil geferbten tuechern allerlai gebraucht und der gemain man 
dardurch gräßlich betrogen, daß auch der Handel in diser stat mit den guten, unge»
	        
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