Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Schusterchronik 
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gefurcht, als jetzt ain zunftmaister selbs^. man sagt, daß etwan am jar 
bei 10 oder IOV2 fl. nur an der schuechgeschau gefallen seien, also böse 
arbeit hat man» gemacht, und er jhatj die geschaumaister gar oft umb- 
geschickt^, damit er die zunft wider in ain rechte ordnung brecht, und 
5 man sagt auch, wann etwan große zechen auf dem Zunfthaus gewesen 
und man unruhe besorgt hab und er nit da gewesen sei, hab man 
oft nach im geschickt allain darumb, daß jedermann groß sorg auf in ge 
habt hat. 
Bei seiner zeit im ampt ward der Handel zwischen ainer gemainen 
10 zunft und den bürgschuestern^d, der wol 18. jar vor rat in grosser unruhe 
geweret hett, ausgericht und ain vertrag« gemacht. [25b] der Handel 
hett dise gestalt, wie volgt: in unsrem^ zunftbuch stat hell und klar, 
es sollt kain maister nit mer haben denn zwen knecht, er far in das 
gebürg oder nit''. das ward« gehalten, als lang die zunft gestanden 
15 was. oben Peter Hertzel in seinem ansaht und Enderes Flender, die 
wollten nach irem willen knecht halten, sagten, es mecht nit ertragen, 
[mit] so wenig knecht die arbait [zu] fieren, es gieng auf wenig gleich- 
soviel mie, zerung, zoll und Versäumung als auf vil arbait, und satzten 
also mer knecht, dann der zunft brauch was. da giengen« unser zunft- 
20 maister und borgenget zu denen burgermaistern und ruoften sie am>, 
daß sie inen und gemainer zunft wider dise ungehorsame mitzunftige 
jbeiständen, die der zunft ordnung], welche ain rat bestettiget hat, nit 
halten wollten, sonder freventlich darwider handleten und ain zunft 
a) haben sie. b) und der burgerschuestern. e> und den »ertrag. 6) in unser. 
e) war. f) als aber. g) gieng. h) es an. 
1. Wie man zu dieser Zeit auch von einem „scharfen" Schulmeister, dem Nürn 
berger Johann Ketzmann, sagte, die Schüler haben vor seinen auf den Pult gelegten 
Schlüsseln mehr Scheu als vor andern Schulmeistern in Person. 
2. Bezüglich der Geschaumeister besagt die „Ordnung" von 1478 <Bl. 44b): „US 
ist den geschaumaistern bevolhen, wenn sie der zunftmaister umschickt, daß sie die schür» 
geschauen, als weit die statt ist, auf ir aide, was sie böser arbait finden, es weren 
sugklen oder schuch oder stifel oder leder, das nit recht berait wer, es wer wenig oder 
vil, daß die das nemen und es strasfen, nachdem und es ain gestalt haut, damit dag 
der gemain man versorgt werd in der statt und aus dem lande." , k 
3. Vgl. oben S. 311. Die Bürg- <Gebirg.) Schuster bezogen hauptsächlich den 
Bozener Markt in Tirol , ri . . , 
. 4- Zunftbuch, Ordnung von 1478, Bl. 46a: „Jt., es soll kain maister mer l aben 
denn zwen knecht, als von alter Herkommen ist, er mach in das birg oder mt so soi er 
doch nit mer Han denn zwen knecht oder ain knecht und ain knaben, damit daß sic» oer 
arm bei dem reichen mag erneren und bei ainander mügen beleiben wann am 19* 
lictjer nett sich vast wol mit zwaien knechten und macht ain groß schuchwerck 
Maien knechten, und ist angesehen von ains gemainen nutz wegen. 
5. S. oben S. 310,29.
	        
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