Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Schusterchronik von Clemens Jäger 
er was nun ain jar zunftmaister^, da hatt er ainen rat umb das 
zaichenmaisterampt der decken, bierschencken, müller und anderer, 
das gewert im ain rat gütlich, das versuch er ain zeitlang, bis er sein 
end nach dem willen Gottes beschloß, dem und» uns allen gnad Gott, 
der Herr, amen! 
Bei seiner zeit im ampt anno 1502. jar führt er ain Handel 
von wegen ainer zunft, und hat der Handel die gestalt: es was ain 
maister under unser zunft, hieß Peter Premier*, der hett ain tochter, 
die verheurat sich zu ires vatters knecht. und als er nun fürschneiden 
und wie ain andrer maister recht thon sollt, da kundt er mannrecht 
und brief ehelicher gebürt nit bringen noch zaigen. da wollten im die 
gschaumaister nit geschauen. da stund im sein schwecher bei und sagt, 
er hett die zunftrecht erheurat. dargegen sagt der zunft- [30t>] maister 
und ain zunft, er sollt brief ehelicher gebürt bringen, so sollt im wie 
ainem andern geschechen. es were auch kainer under ainer zunft, der 
hie nit anhaim were, er hette muessen sden brief ehelicher gebürt] 
haben und bringen, dise fach kam für ain rat, und war der zunft redner 
Lienhart Nadler, der lederer zunftmaister, und Martin Funck, der 
bierschencken zunftmaister, was des Prenners redner, und was 
Jeronimus Nadler* von Herrn und Hilbold Ridler* von der gemain 
burgermaister. da kam ain gantze zunft aufs das Rathaus, aber man 
ließ nit mer dann 6 mann in rat, und wie alle'fach vor rat — red und 
widerred — gehandlet war, da gab ain rat den Parteien den entscheid: 
Ain erbar rat wollt auf das mal ainer erbern zunft buch und 
ordnung bei krefften bleiben lassen inmaßen, wie ses] lange zeit 
bißher von inen gehalten worden ist. 
Da ließ im der Peter Prenner reden: er beger, die schuech- 
macherzunft darumb zu rechtvertigen. dagegen sagt ain rat: recht 
werd>> niemand abgeschlagen, doch daß er wie ain burger gegen dem 
a) dem oenab im und. b) wer. 
1. Vgl. Anhang II Nr. 13.05.345). 
2. Ein armer Meister, der 1528 lim Jahr seines Todes) eine Steuer von 30 H 
3 kr. bezahlte. 
3. Lies: „Hieronymus Welser", Sohn des Barth. IV. W. und der Elisabeth 
Meuting, verheiratet seit 1475 mit Anna Strauß, T. des Bürgermeisters Georg Str. 
(Witwe des Leonhard Ridler), Bürgermeister 1502, 1504, 1506, 1508, 1510,1512, 
t1512. 
4. Hilpold Ridler von der Zunft der Kaufleute, Bürgermeister in allen Jahren 
mit gerader Zahl von 1488—1506. 
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