Schusterchronik
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andern nach diser statt brauch recht geben und nemen soll*, also kam
die fach für recht, darnach über ain zeit swurde sie] bedettingt; zuletzt
ward er ain stattknecht.
15. [31a] Enderis Manasser?, zunftmaister, aus dem Schwaben
dland, von Stotzingenb hurtig, gar ain waidlicher, frummer mann
zimlicher lenge. der trug von ainem rat das steurherrnampt und was
Pfleger über das Platterhauß«, saß mit Haus auf dem Höchen weg.
er was sain mann] harter arbait und hett ain zunft und [das] handt-
werck tresfenlich lieb, dann er ob fl 3000 mit dem handtwerck, als er
io offt selbst gesagt», gewannen hat. er hett den brauch an im: wann
er ain zunft zusammen beruefft, es wer umb ain großen oder umb
ain Hainen Handel, so batt er dann sein zunstgenossen mer treulich«-
und fraintlich wann ernstlich, daß sie sich guter arbait fleissen und
machen sollten, das thet er gar manichsmal; der ain der lobts, der
" ander der schalts. aber man möcht sin allen dingen] etwan leut finden,
die ain guete mainung in das arg keren. aber im lag nix daran, hielt
»> gesagt hat. d> gar treulich.
1. Diese Entscheidung findet sich im Schusterzunftbuch <Bl. 31s), wo es heißt:
„VonCristi, unsers lieben Herrn, gepurt 1502. jare auf asstermontag nach dem sonntag
oculi (1. März) in der Hailigen vasten hat Peter Bremawer, der schuchster, den zunst-
maister, zwelfer und ain gantz handtwerck von schuchstern vor ainem e. rat verclagt
aus mainung, sein tochter hab Hannsen von Tierhaupten zu irem eelichen man ge-
nomen, von derselben er in die zunft der schuchster kamen wär, daran er von ainem
handwerck verhindert wurde, ist darauff ains handtwercks antwurt gewesen: der
genant Hanns von Tierhaupten wäre uneelich gehören, und aber die satzung egemelter
zunst clärlich inhielt, daß ain jeder, der maisterwerck thun und in der zunft angeen
wölle, von erst sürpringen sol, daß er eelich geporn sey. solch satzung ain er. rat diser
statt bestätet, und indergleichen fällen zu bekrefftigung und handthabung derselben
satzung der genannt Premawer wider amen andern, so auch desgleichen sürgenomen,
mitsampt andern hett Helsen erkennen, und als daraus nach vil dergleichen mainung
vor obgemeltem rate baid tail ir notturft sürpracht hette», ward von ainem e. rat der
beschaid geben: ain rat ließ es diser fachen halb bei der erkantnuß und ansehen ams
handtwercks beleihen und werde damit kain Neuerung sürnemen. aus das Premawer
von wegen seines tochtermans Urlaub begert: er wölte die fach mit recht üben; würd
>m wider zu antwurt geben, ain rat vergönnte yederman, was recht wäre, doch daß
solch recht inhalt diser statt Augspurg satzung und sreihait gesucht und dem gelebt
wurde, solh ains rats mainung durch ain handtwerck zu danck angenomen worden,
und baid tail darauff abgeschaiden sein." — Im Zusammenhang damit steht folgender,
>m Schusterbuch sich findende, die alte Satzung erneuernde Eintrag: „Anno di. 150-,
sambstag nach Marie Magdalena <23. Juli) hat ain ersamer rat angesöhen und er
kennet, daß hinfüro niemant zu burger- und zunftrechten zugelassen werden solle, er
hab dan emalen und tzuvor darthun und gnugsam antzaigt, daß er ehlich geporn sei.
Nr 28 iner fÜt Zünfte geltenden Fassung gedruckt bei Dirr, Studien etc., S. m
2. Anhang II, Nr. 9 (S. 344).
3. Nordöstlich von Ulm in Württemberg.
4. Franzosenhaus.