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Schuster chronik von Clemens Jäger
sprach im ain zunst, in 12 jarn kain andern zinsherrn zu haben
dann in, wie dann noch die brief ausweisen, diß ist allain gnugsam,
seinen namen bei gemainer zunst nicht in ain vergessen der danckbar-
kait halben kommen zu lassen, dann wir hetten die gantze summa ewig
verzinsen muessen und werent allweg die Hauptsumma schuldig ge
wesen, wann uns dermassen nit geholfen wer worden; und wann
wir hetten bauen muessen, hetten wir» allwegen ain lerin bix gehabt,
und diser gestalt macht alsov ain zunst ir rechnung darauf und er
kannt: wann ainer die zunst kaufst, so sollt man mit demselben gelt
sl 1 ablösen*, und send also von dem 1506. jar bis in das 1536. jar,
thut 30 jar, 16 ewiggelt guldin, das in der Hauptsumma 320 gold-
guldin [macht], abgelöst worden, und send [mir] noch dis 1536. jar
schuldig 10 ewiggeltguldin, thut fl 200 in gold.
s33d] Weiter was ain brauch under der zunst, daß ain jeder maister,
welcher zu dem ersten die zunst empfieng, sein namen stellen inußt^.
es sparten die maister zusammen, welche in ainem jar die zunst
empfiengen, und sagten dann ainer gantzen zunst umb und gaben
dann ainer zunst amen vortail an der zech; dann beruefft der zunft-
maister [die zunst zusammen] und bevalch [nach dem herkamen zu
tun]°. diser brauch kam auch bei disem zunftmaister ab, und was
Lienhart Umbucht sampt etlichen maistern mer der letst maister, die
iren namen under ainer zunst gestelt haben.
Anno 1517. jar warda [von den] zunftmaistern« Enderis Manesser
und Antoni Ertl* [und den] gschaumaistern« Hanns Hartmann, Peter
Grill, Stephan Naß, Six Wiedenmann^ ain Ordnung« fürgenommen
des maisterrechts und fürschneidens halben, und hett die gestalt:
wann ainer schnitt und verfuel, so trug man seinen geschnittenen
schuech zu seinen frainden und lehrmaister, die besserten dann sein
fach, dann murblet man, im unrecht geton [zu] haben und anders
mer. daraüff erkannten die zwelf, auch ain zunst, daß hinfüro ain
jeder, der [34»] fürschnitt, er bestuend oder verfiel, der sollt die [von
a) und hetten. b) und also diser gestalt macht. o) und bevalch ainer zunst. d) war.
e) zunftmaister. f) gschaumaister. g) da ward ain ordnung.
1. Das Einkaufsgeld betrug 20 fl, womit immer 1 fl abgelöst werden konnte.
2. Es scheint darunter der feierliche Akt der Einschreibung in die Zunft zu ver
stehen zu sein.
3. Anhang 11, Nr. 14 (S. 345).
4. Anhang I I, Nr. 11 (S. 344).
5. Grill: Anhang II, Nr. 3; Hartmann, Naß und Wiedemann unter den
Zwölfern.
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