Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Schusterchronik von Clemens Jäger 
so gab der kauffmann ain frist biß zu ainer zeit», soliches zu zalen, doch 
on alle sein costen und schaden, und sagt, er wolls [nicht dem einzelnen, 
sondern] ainer gantzen zunft geben; derhalben nam sich die zunft des 
Handels an. [36b] wann nun der kauff beschechen was, so giengen die 
maister, welche anligen wollten, aus das Zunfthaus mitainanderb, und 
mueßt allwegen der geschworen zunftmaister darbet sein, las man dann 
den zedel, so tratt der gelesen maister sampt seinen gefrainten aus. 
dann redten die maister davon, ob sie im vertrauen wollten oder nit. 
wann sie im nit vertrauen wollten, so hetten sie macht, daß sie in aus- 
thetten, oder [er] mueßt ain bürgen stellen; und welcher vor ainer zunft 
schuldig war, der dorft nit anligen, er hett dann das. vorig betzalt. wann 
es diser gestalt, wie es im ansang erdacht, gehalten worden wer, so were 
es dester bas zu loben, und ward am ersten und ain zeit lang hernach 
der zunft [gu] nutz und ehr wol gehandlet, des mir vil maister unsers 
handtwercks zeugnus geben muessen. ursach, wir thetten käusf, die wir 
umb bar gelt etwan nit hetten stun können] und hetten an disem 
[brauch] kam Mangel, sonder nutz und ehr. 
Bei disem zunftmaister im ampt ward der zunftkasten gemacht, der 
kostet fl 6, kr. 21. diser kästen stet zwischen den fenstern in Pfeilern und 
was smit guten schlossern] fürsehen, des kastens- ansang und ursacha 
was dise: [37a] als ain zunft dem Laux Hößlin schuldig was boden- 
oder grundzins, nemlich fl 10 in gold, da erkannt ain rat, daß mans 
setz zu disem mal mit dem zins sollt bleiben lassen; und ob ain zunft 
zu gelt hinfüro kem, daß man das ainer zunft zu guet an schmaltz und 
anders, was zu unserm nutz dienet, armen und reichen, anlegen und 
mit wissen der zunftmaister kauffen sollt.« soliches bedunckti die büxen- 
maister zu schwer zu sein, dann sie zuvor [schon] mit der zunfthaushal- 
tung vil zu schaffen hetten.« in solchem trug sichi, eben zu, daß ainer, 
genannt Jopst Kop, burger von Nürmberg, ainer erbern zunft [etwas] 
zu kauffen gab; diser Jopst Kop schuff das gelt, nemlich fl57Vr, an 
»> aine frift zu in ainer zeit. d> die maister auf das zunsthaus, welcher anligen walt 
mit ainander. v) kaisers. d) ursach ansang. e) mit w. des zunstmaistcrs laussen 
und also das gelt angelegt fält werden. k) bedaucht sich. g) haben. h) sie. 
Verbots werden auch um einen Gulden bestraft. „Ist darumb angesehen, daß etwenn 
ledrer herkamen, und kund kainem armen gesellen nichts werden; und sol kainer nit 
anligen, er woll es denn selb verarbaiten." — sBl. 48a] „So soll kainer kam leder 
kauffen weder von meden noch knechten, ist darumb angesehen, daß etwenn, wenn 
ain gast leder herbracht, so gab er es ainem knecht oder ainer magt, daß sie es hin 
gäben als ir gut; so gaben sie es den, den ers hett bevolchen, . . . damit ain gantz 
zunft beschwert ward, wer es kaufst, der sprach, er hett es kaufst von ainem inwoner, 
und damit ward der arm beschwert." 
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