Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Schuster chronik von Clemens Jäger 
Kein gwalt, der möcht sie nie bezwingen, 
Noch inen dienstparkeit einbringen, 
Von natur was inen eingepflantzt, 
Zu halten der freiheit substanz*. 
[lb] Die ander taffel 
Die Schwaben hond viel stätt gebauen 
Zü bewarung irer kindt und stauen, 
Doch will ich nit sagen zu frei, 
Wer dieser statt erbauer sei. 
Doch ists gescheen durch vernufft — 
Ursach: frisch Wasser, gesunder lufft—, 
Daß sie die statt zu baun anfingen, 
Da die zwen flüß züsamengiengen, 
Die Werdach und der Lech, merck da, 
Und ward genant Vindelica 1 
Nach diesen zweien wassern eben. 
Ein gottesdienst hielten sie» darneben: 
Eibele, ein göttin des erdbaus, 
Ward bei inen geehrt überaus 
Auch führten sie in irem Wappen - 
Ein zirbelnuß oder tannenzapfend, 
Der gütlich Eibele Haupt darbet s , 
Darauf ein bürg mit künsten frei, 
Die noch an viel ort Wirt gefunden, 
Die man noch sieht zu diesen stunden, 1 
Als sie contrafettet alhie stat *. 
Also Augspurg sein ansang hat. 
a) hielten«. b) danzappen. 
1. Vgl. das Excerptum S. 388 f. 
2. S. hierzu Fr. Ohlenschlager, Römische Überreste in Bayern, Hest3 
lMünchen 1910), S. 251 f. mit Anm. 1, S.267; Mi edel, Augsburgs Namen im 
Verlauf seiner Gesch., im Arch. für die Gesch. des Hochstifts Augsburg, Bd.V 
lDillingen 1910), S. 94 ff. 
3. Siehe z. B. die Abbildung bei M. Welser, Antiqua, quae -lugustae Vinä. 
extant in M. Welseri Opera (Norimb. 1682), S. 363. — In das spätere Augs 
burger Wappen wurde der Cisakopf erst um 1540 aufgenommen: Roth, Das Auf 
kommen der neuen Augspurger Statpir mit dem Capital und dem Cisa- oder Cybele- 
kopf, in der Z. S. N., Bd. xxxv (1909), S. 185 ff. 
4. In Wirklichkeit ein Medusenkopf. S.Welser, >. c., S. 373; Ohlenschlager 
S. 252.
	        
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