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CI. Jäger als Dichter
Ms nun zugab die göttlich gnad,
Daß ir los ward Augspurg, die statt,
[7a] Und beider beschwert zu rhue was komen,
Hat ein rath sein selbs war genomen
s Und befant nach weißheit und lehr,
Wie gar hoch von nöten wer,
Daß sie» ir uralten verstorbnen geschlechten
Jetztd widerum ersetzen möchten,
Dann in hundertundsibenzig jähren 1
io Dreiundvierzig 2 verstorben waren
Und allein acht geschlecht noch lebten 3 .
Weil nun so gfärlich läuff umbschwebten.
Damit einem rath nichts abgieng,
Dardurch die statt Mangel empfieng
15 An reisen, pottschafften, an der wahl^.
Da würd erkannt in disem fall
Durch ein erbaren großen rath,
Zu nutz und ehren gmeiner statt
Die uralten verstorbne geschlecht
20 Widerumb zu ersetzen recht,
Doch würd beschlossen durch vernunfften,
Daß es sollt geschehen aus den zunfften.
Geschah im fünffzehen hundertsten jähr
Und achtunddreißig, das ist wahr°.
26 Seind auch all als schild- und helmgenossen,
So ehren, würden und guet besaßen,
Wie dann ire schild und Helm beweisen,
Nicht minder dann die alten zu preisen;
Hernach sie gemalet stehn:
80 Die acht uhralten geschlecht stehn voren,
») «Daß sie", sinncntsprechend ergänzt. d> „Jetzt" eingesetzt sür „die" in den Hdschr.
in Anfang der Zählung 1368; durch Addition von 170 Jahre ergibt sich 1538,
« 3ahr die „Mehrung" der Geschlechter eingeleitet wurde.
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3. Die Jlsung, Rehlinger, Langenmantel vom R. und vom Sparren, W s ,
Ravenspurger, Herwart, Hofmayr. Gesandten und bei der Er-
4. Das heißt: damit man bei der Absendung ^ Auswahl hätte,
kiesung der zwölf in den Rat zu wählenden Herr 8 • g ^99; Stetten,
5. S. zu diesem Vorgang die Chronica, Da •’ g 40fs.; Stetten,
Gesch.v.A . I.S. 351 sf.;Hecker,derBürgerme,sterJ.Herbrot,«.
^ ' i. der adel. Geschl., S. 153 ss.