Cl. Jäger als Dichter
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Zuerst vor Grause sein reichthumb groß,
Vor Murten er sein volck verloß,
Vor Nanse ward sein edler leyb
Erschlagen gar, alda er bleib,
$ Dem well Got aus gnadens gedeihen
Die ewig seligkait verleihen!
Von den Verslein, die Jäger dem von ihm herausgegebenen
Hochzeitsbuch der Herrentrinkstube beigegeben, sehen wir, da sie gar
zu harmlos und unbedeutend sind, hier ab.
io 9.
Möglich, ja wahrscheinlich ist, daß auch der Spruch der an dem
bekannten Augsburger „Gesundbrunnen" angebrachten Gedenktafel
von Jäger f)errül)tt 1 :
Gesundbrunnen bin ich genannt,
War kaiser Maximilian wohl bekannt,
Der mir den nahmen geben hat,
Oft selber persönlich zu mir tratt,
Erküllet da das herze sein.
Man sucht mich heim wie külle wein,
Die krancken auch zu mir kummen,
Die fieber hab ich manchem gnummen,
Gott mich also beschaffen hat,
Gesegne uns das Wasser dratt,
15 Amen! 47.
1. Begründung unserer Vermutung: Als m Iah ^ an ihren einst der
Wesenheit Kaiser Karls V. und König Ferdinands das lebhast erwachte
Stadt so nahestehenden Großvater Maximilian wied s -^dichter" bereits
und die Tasel gefristet wurde, konnte sich gerade de,- «^ f ’X ZbSbmW*
bekannte Jäger, der sich schon damals ""t dem Ged Kaiser sür diesen
Ehrenwerck" trug und später darin Bl 178b) 1 Kien“ W3«^
Brunnen gehegte Interesse berichtete, als besonders ! verhältnismäßig selten
der Tasel zu liefern. Sie zeigt ganz seme Ar und d°z uns M) ^mmt bei ihm
begegnende Wort dratt, das den Schluß der letzte s der Heidelb.
öfter vor; ,0 in dem „Lied" vom 12. Februar II532 (übet fe-3^• v < ben „„dent ir
Hdschr.,Bl. 75b), wo es heißt: „So am andrer kompt, sagtCh P, ^ Jäger sagt:
ennemen trat," dann in dem Lied „DerJudas mit derThama , ^ 367,22).
»Sie leget ander klaider an, sas andem weg gar schnellund dra