Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Die Schlacht aus dem Lechfeld 955 
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1. Die Schlacht auf dem Lechfeld* 955» 
AbasK Urspergensis/ Otho Frisingensis/ Nauclerus,^ Carion, c 5 
Cuspinianus,« Franck' und andere mer schreibend, daß die Hungern 
a) Diese Überschrift ist — wie die entsprechenden späteren — von uns beigefügt. b> Hdschr.: 
„Abatis". o> „Carion" entlehnt aus b. 
des Ganzen, alles übrige, trotzdem es so breit geraten, war die Slbale. Dieser Kern 
wurde von den Webern natürlich sehr hoch geschätzt und war iqr Stolz, aber auch 
die Schale erschien ihnen noch wertvoll genug. War doch die Beschreibung der 
Schlacht, die den Zunftgenossen an festlichen Tagen vorgelesen wurde, die einzige 
„sichere" Quelle, die ihnen von der „grausen Hunnenschlacht" Kunde gab, und noch 
dazu in größter Ausführlichkeit und in einer ihrem Verständnis angepaßten Dar 
stellung, gegen deren Richtigkeit aus ihrer Mitte wohl niemals ein Zweifel laut ge 
worden. So hatte Jäger, was ihm ja auch zunächst als Ziel vorgeschwebt, wohl 
seinen Webern vollauf Genüge getan, den Anforderungen aber, die ein Historiker 
an einen solchen Bericht stellen muß, nicht zu entsprechen vermocht. 
1. Es sei hier bemerkt, daß man im XVI. Jahrhundert — und wohl von 
altersher— als Lechfeld auch schon das unmittelbar vor dem Roten Thor (im Süden 
der Stadt) gelegene Gelände bezeichnete. So heißt es in einer Chronik des Paul 
Hektar Mail (Cod. Aug. 98 der Augsb. Stadtbibliothek, Bl. 34a) unter 1561, daß 
der venedische Bote überfallen worden sei „aus dem Lechfeld bei der obern rennsäul" 
(in der Nähe des jetzigen evangelischen Friedhofs an der Haunstetter Straße). — So 
sagt auch Peutinger in seiner Beschreibung von Schwaben (Habsburgisches Ehren 
werk, I, Bl. 1203): So „der Lech auß dem gepürg kommet, so erstrecket er seinen 
flus für die statt Schongau, Landsperg, Augspurg und Rain sampt vilen schlössern 
und flecken auf dem weitten selb, welches das Lechfeld genant wirdet 
und bei ainer meil prait ist, aufs welchem die hauptstatt des Schwa- 
benlands, Augspurg, vast in der mitten desselben Lechfelds liget." 
Auch heißt die Versammlung des Reichsheeres vor den Toren Augsburgs im Jahre 
1492 in den Chroniken überall „die Versammlung auf dem Lechfeld". 
2. Die von Jäger benützte Übersetzung der Ursperger Chronik ist enthalten 
indem Werk: Ein Außerleßne/Chronick von ansang der welt/bis aufs 
das iar nach Christi vnsers eynigen Heylands/Geburt M. D. Liij. In 
vier teyl oder bücher abgekehlet, an fürnemen Hi / störten, durch die Teutschen herr 
lich verricht, reich und außbündig. Auch mit / vilen vnd mancherley Denckwürdigen 
diser zeit Handlungen, Reichstäg, / Samlungen, die Religion, Türcken zug vnd 
andere mehr fachen belangen, / reylich gemehret vnd verbessert. Alles zu nutz vnd 
wolfart Teutscher Nati-/on durch Caspar Hedion, Doctor, auß dem Latein in 
das / Teutsch gebracht, Auch sonst trewlich vnd freundt- / lich zusamen tragen vnnd 
be- / schriben. / Hie findest du auch, lieber Leser, eyn nützliche Vorred Herr / Philippi 
Melanchthons bey dem Andern teyl diser / Chronick von frucht vnd nutztbar-/keyt 
rechter Chronick/ bucher. /Straßburg/ M. D. XLIII. / SKit Kayserlicher Majestät 
Gnaden vnd freiheyt, / dise Außerlesne Chronick nicht nach zu trucken / bei zehen 
Marck lötigs golds. — Am Ende: Gedruckt zu Straßburg bei Erafft Myller,/Als 
man zalet nach Christi vnsers Herrn / Gepurt / M. D. xLiij. 
3. Otto Frisingenis Chronicon, LibriVIII bis 1146 in Mon.Germ. 
SS. XX, S. 233. 
4. D. Joannis Navcleri, TUbingensis praepositi chronicarum hi- 
storiarum secitndum volumen (am Ende: Impressum Tübingae . . . mense 
Martio anno MDXVI), S. 135—138, 140, 141. 
5. Deutsche Übersetzung des Werkes: Chronica/durch Magistrum Carton 
sleissig zu -/samen gezogen, wenig-/klich nützlich zu lesenn./ Gemert 
und gebessert. / M. dxxxiii. (AmEnde: Getruckt vnd volendet inn der Kayser-
	        

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