Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Weberchronik von Clemens Jäger 
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gründlich berichtet was, satzt er im für, mit hilf göttlicher gnaden 
die Hungerische» macht zu erbrechen und irem argen fürnemen ain 
widerstand zu beweisen, und ließ an alle fürsten des reichs ernstliche 
Mandaten ausgan, darinnen er die fürsten und stendt des reichs der 
Ungarn verderblich fürnemen und schaden des teutschen landts ver- 
stendigt und berichtet und sie dabei auf das höchst ermanetv und gebot, 
zu ime in der revier umb Augspurg- und Werbt mit aller macht und 
kriegsristung im feldt zu erscheinen/ dann er wolle selbs persönlich 
mit des reichs fanen, (der zeit der engel genant)/ mit seinen Taxen 
und erblanden im selbe zugegen sein, wölchem Mandat und gebot 
gar nach alle fürsten des reichs gehorsam waren, dann der ungerisch 
Hauff aus Gallien und Italien in der Genueser landtschafft zusamen 
geswßen, in willens durch die Alpen über das gebirg durch Teutsch 
land zu straiffen, und also den haimzug nemen wollten? darneben 
waren die windischen sclaven der zeit wider den kaiser und das reich 
auch aufrürisch;* zudem fürten die Ungernd ainen solichen unseg- 
lichen schätz und raub, wölichen sie in Frankreich und welschem landt 
erobert hatten, mit inen, davon nit zu schreiben ist? so wasend ir 
an der antzal sovil, daß sie, (als Cuspinianus schreibt), gesprochen haben: 
aintweders der himel muß herab fallen und uns erschlagen, oder das 
erdtreich muß« sich auffthun und uns verschlinden, sonst mag uns 
kam menge und antzal der menschen bestreiten und überwinden? 
deshalben die fürsten teutscher Nation sich bester stercker und williger 
zusamen teten und sich auf bemelte zeit, inen vom kaiser auferlegt, 
in das feldt an die Tonaw jenhalb der statt Werbt zusamen hielten, 
der mainung, des kaisers, wölcher zu dem weitisten zu inen hette, 
alda zu erwarten? und send das die fürsten, so dem kaiser wider die 
a) In den Hdjchr.: „ungerischen". b) „ermattet" aus b statt „erWarnet“ in a. c) In 
b von Jäger „Augspurg" durchstrichen und dafür „NSrdlingen" gesetzt. d) aber die 
Ungarn surten, b. e) „muß" in b durchstrichen. 
1. Widukind c. 44.— Brunner S. 27. 
2. Aus Cuspinian S. 372. 
3. S. Anm. 1 auf S. 42. 
4. Nicht die windischen Slawen, sondern die an Sachsen angrenzenden Wenden. 
5. Wieder Verwechslung mit früheren Zügen. S. Anm. 1, S. 42. 
6. Cuspinian, der selbst wieder aus Regina schöpft, S. 372: „?eruntur 
Ungarii tarn immensam habuisse dominum multitudinem, ut dicerent: aut coelum 
cadens nos obruet aut terra dehiscens nos absorbet alioque nemo hostium nos 
multitudine superabit.“ — Brunner S. 27. 
7. Vgl. Brunner S. 27; Schröder passim; Dümmler S. 254; Ottenthal 
S. 120. — Das wahrscheinlichste ist, daß die Sammlung des Heeres, wie es in 
unserem Texte heißt, bei Donauwörth stattfand, und daß der König dann nach Westen 
«usbiegend von Ulm her in die Gegend von Augsburg zog. 
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